Die Bewegungen der Weltreservewährung, dem USD, haben nach wie vor erheblichen Einfluss auf die Entwicklungen an den internationalen Börsen, schreibt Patrick Picenoni von Conren Fonds in einem Newsletter. In den letzten Monaten hat sich die Stimmung gegenüber dem USD eingetrübt. Viele Markteilnehmer gingen von einem sich abschwächenden USD aus. Unser Chart des Monats zeigt interessanterweise auf, dass die zuvor sehr hohen Short-Positionen im März nun vollständig aufgelöst wurden. Positionierungen am USD Derivatemarkt seit 2016 (Angaben: offene netto Futures-Kontrakte) |
Quelle: Bloomberg |
Aus einem kurzfristigen technischen Blickwinkel heraus betrachtet, kann die derzeitige Aufwertung des USD (zum Beispiel ausgehend von den Zwischenhochs ggü. dem EUR von 1,23 zu Beginn des Jahres) noch etwas weitergehen. Die Auflösung der hohen Short-Positionen, die sich ausweitenden Zinsdifferenzen am langen Ende der EUR/USD-Zinskurven und die besseren Wachstumsaussichten in den USA sind derzeit die treibenden Kräfte dieser USD-Aufwärtsbewegung. Ein Überschießen dieses kurzfristigen Trends, zusammen mit steigenden Anleiherenditen in USA, könnte für die weitere Entwicklung von Rohstoffpreisen, Edelmetallen (Gold) und Emerging Markets (Aktien und Credits) etwas Gegenwind bedeuten. In den Portfolios haben wir die Cash-Quote nochmals etwas herabgesetzt und entsprechend konjunktursensitive Aktien (mehrheitlich) in Europa weiter ausgebaut. Auf der Rentenseite halten wir an einer niedrigen Duration fest. |