Deutsche Asset Management bringt Portfoliolösung für Vermögensverwalter

Die Deutsche Asset Management (Deutsche AM) will Vermögensverwaltern ETFs nahe bringen. Erste Portfolios wurden bereits mit den Indexfonds umgesetzt.

In den Portfolios der Vermögensverwalter spielen ETFs noch immer eine untergeordnete Rolle. Doch das ändert sich. Wie bereits iShares will nun auch die Deutsche AM in den Markt vordringen und  Vermögensverwalter von den eigenen Produkten als Bausteine für den Portfoliobau überzeugen. Die Frankfurter haben ETF-basierte Modellportfolios auf den Markt gebracht. Mit der TAM Vermögensverwaltung und der Bayerische Vermögen wurden bereits zwei Kunden gewonnen.

Die Deutsche setzt dabei Multi-Asset-Lösungen für die Vermögensverwalter auf. Diese basieren entweder auf der fundamentalen Marktsicht des rund 580 Analysten starken Teams von Deutsche AM oder auf quantitativen Modellen, die individuell für den jeweiligen Vermögensverwalter angepasst werden können. „Welchen Ansatz Kunden wählen, ist eine individuelle Entscheidung“, erläutert Roger Bootz, Leiter öffentlicher Vertrieb Passive Investments EMEA bei der Deutschen AM. „Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass transparente Multi-Asset-Lösungen im derzeitigen Marktumfeld dabei helfen können, Kursschwankungen zu glätten“, so Bootz.

Risiken unter Kontrolle

Für Thomas Drabek, Direktor bei Bayerische Vermögen, kam die Zusammenarbeit mit Deutsche Asset Management gelegen: „Das mit uns abgestimmte quantitative Modellportfolio der Deutschen AM bietet gleich mehrere Vorteile. Einerseits können wir unsere Investments mit ETFs breiter streuen und andererseits profitieren wir von der großen Erfahrung der Deutschen AM bei Quant-Strategien“, erklärt Drabek. Zwar könnten auch statische ETF-Portfolios Rendite und geringe Volatilitäten bieten, doch sei für Kunden der Bayerische Vermögen der maximale Drawdown entscheidend. „Quantitative Modelle helfen dabei, Rückschläge möglichst gering zu halten und passen damit optimal zu unserem Produkt“, erklärt Drabek.

Deutsche AM will individuelle Lösungen bieten

Anders als die Kollegen aus München baut der Hamburger Vermögensverwalter TAM auf die Hausmeinung der Deutsche AM. Eric Förster vom Maklerpool Maxpool, der die TAM-Produkte vertreibt, betont die Vorzüge dieser Zusammenarbeit aus Vertriebs-Sicht: „Wir glauben, dass wir einerseits durch die große Expertise unseres Anlageberaters als auch die Umsetzung von passiven Instrumenten innerhalb eines aktiven Ansatzes entsprechend am Markt punkten können“, so Förster. Und Roger Bootz von Deutsche AM ergänzt: „Über das aktiv, diskretionär gemanagte ETF-Modellportfolio nutzt die TAM unsere globalen Research- und Analysekapazitäten sowie unser erfolgreiches aktives Management. Eine vom Chief Investment Office vorgegebene kurzfristige Marktreaktion ist somit im Portfolio des Kunden umsetzbar.“

Die aktiv verwalteten ETF-Portfolios auf Basis der Deutsche-AM-Hausmeinung gibt es in drei Risiko-Varianten. Portfolioanpassungen können sowohl sofort, als auch monatlich, zweimonatlich oder quartalsweise übernommen werden. Strategien sind zudem in Euro, US-Dollar, Schweizer Franken und Britischen Pfund umsetzbar, greifen jedoch ausschließlich auf die Produktpalette von db X-trackers zurück.

Kein Autopilot für Vermögensverwalter

Noch flexibler sind Kunden quantitativ gemanagter Modellportfolios: Hier können auch ETFs von Drittanbietern zum Einsatz kommen, darüber hinaus sind flexible Strategien möglich, die Deutsche AM gemeinsam mit Kunden auf Basis des jeweiligen Rendite-Risiko-Profils erarbeitet. „Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang, dass die finale Investmententscheidung und die konkrete Implementierung unserer Strategien beim Vermögensverwalter bleibt“, betont Bootz. So sollen Vermögensverwalter auch in Zukunft mittels aktiver Entscheidungen einen Mehrwert für Kunden erbringen können. Um im hart umkämpften Markt für Multi-Asset-Lösungen bestehen zu können, werden Vermögensverwalter auch künftig Alleinstellungsmerkmale ausspielen müssen.