Western Asset: US-Wirtschaft könnte an Vor-Covid-Zeit anknüpfen

Michael J. Bazdarich, Produktspezialist von Western Asset Management, einem spezialisierten Investmentmanager und Teil von Franklin Templeton, erklärt, wieso die Chancen für eine Rückkehr der US-Wirtschaft auf den Wachstumspfad 2021 trotz zuletzt schwächerer Zahlen nicht schlecht stehen.

„Damit die US-Wirtschaft wieder auf die Trendlinie von vor der Pandemie zurückkehren kann, muss sie in den nächsten vier Quartalen um 6,7 Prozent wachsen“, sagt Bazdarich. Die Zahl scheint angesichts des Zuwachses der realen Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2020 um nur vier Prozent recht hoch gegriffen, doch Bazdarich hält die Entwicklung für möglich. „Vielleicht ist ein Wachstum um 6,7 Prozent sogar unvermeidlich“, betont Bazdarich und blickt auf die Entwicklung einzelner Sektoren: Im vierten Quartal haben vor allem Dienstleistungen und Gastronomie unter erneuten Einschränkungen im Kampf gegen die Pandemie gelitten. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 ging die US-Wirtschaftsleistung bei Dienstleistungen im vierten Quartal 2020 um 6,8 Prozent zurück. „Da zugleich auch in anderen Bereichen, wie etwa dem Einzelhandel, die Umsätze aufgrund des inzwischen abgebauten Konsumstaus leicht zurückgingen, hat sich für das vierte Quartal nur ein Wachstum unterhalb der Erwartungen vieler Marktteilnehmer ergeben“, so Bazdarich.

Zugleich betont der Marktkenner, dass es auch im vierten Quartal Bereiche der US-Wirtschaft gab, die sich besonders gut entwickelt haben. „Der Wohnungsbau legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Schlussquartal 2020 um satte 13,7 Prozent zu. Auch die Investitionen von Unternehmen in Ausrüstung und geistiges Eigentum stiegen an“, sagt Bazdarich. Ähnlich der Entwicklung im Einzelhandel, die im vergangenen Jahr von Konsumstau und Aufholaktivität geprägt war, kann sich Bazdarich vorstellen, dass die Dynamik im Immobiliensektor in den kommenden Monaten wieder nachlässt. Dies sei aber kein Zeichen von Schwäche, sondern der Pandemie geschuldet.

„Angesichts der fortschreitenden Impfungen und des Rückgangs der Covid-Fälle ist davon auszugehen, dass 2021 die Einschränkungen im Dienstleistungssektor zurückgefahren werden und es dann auch in diesen Branchen Nachholeffekte geben wird. Unterm Strich könnte Ende 2021 ein Wachstum stehen, das die Trends, die wir vor der Pandemie gesehen haben, fortschreibt“, so Bazdarich.