Während die Menschen in Deutschland auf den Frühling hoffen, leiden viele Länder der südlichen Hemisphäre unter Hitzewellen. Es ist gut möglich, dass das laufende Jahr abermals einen Temperaturrekord aufstellen wird. „Weltweit muss alles dafür getan werden, um die Energiewende voranzubringen – das Tempo reicht bislang nicht“, kommentiert Markus W. Voigt, CEO der aream Group.
Inzwischen haben es alle großen meteorologischen Institutionen bestätigt: 2023 war das wärmste je gemessene Jahr. Laut der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA lag die globale Durchschnittstemperatur damit in den vergangenen zehn Jahren um 1,2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Wert. Ursache für den Anstieg war im vergangenen Jahr neben dem menschengemachten Klimawandel das Wetterphänomen El Nino.
Derzeit sieht es so aus, als könnte 2024 das vergangene Jahr noch übertreffen. Bereits der Januar markierte einen Temperaturrekord. Auch der vergangene Monat war der heißeste Februar, der je aufgezeichnet wurde, meldete gerade der Copernicus Climate Change Service der EU – und der neunte Monat in Folge, in dem Rekordtemperaturen verzeichnet wurden. Wissenschaftler der NOAA sehen die Chancen eins zu drei, dass das laufende Jahr wärmer wird als das Vorjahr. Als so gut wie sicher gilt, dass 2024 zu den fünf wärmsten Jahren zählen wird. Die Chance dafür betrage 99 Prozent. „Umso wichtiger ist es, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die Emission von Treibhausgasen zügig zu senken und das Netto-Null-Ziel bald zu erreichen“, sagt Voigt. Noch immer werde die Energiewende ausgebremst durch bürokratische Hürden, lange Genehmigungsverfahren und den schleppenden Ausbau der Netze.
Die Produktion der Photovoltaikanlagen in Deutschland lief unterdessen stabil. Im Februar wurden die Ziele zu 91 Prozent erreicht und das trotz einer unterdurchschnittlichen Anzahl an Sonnenstunden. Eine gute Performance lieferten auch die Anlagen in Spanien: Trotz unterdurchschnittlicher Einstrahlung wurde der Zielwert um zwei Prozent übertroffen. In Italien blieben die Anlagen mit einer Zielerreichung von 94 Prozent im Februar etwas unter ihren Vorgaben. Dort konnten überdurchschnittliche Sonnenstunden die technischen Ausfälle durch Sturmschäden oder defekte Wechselrichter teilweise kompensieren.
Eine gute Performance lieferten im Februar auch die deutschen Windanlagen. Sie konnten ihren Zielwert zu knapp 103 Prozent erreichen. „Ein ausgezeichneter Windmonat mit einer sehr stabilen Performance hat die Mindererträge aus dem Januar deutlich kompensiert“, kommentiert Voigt.