Im ägyptischen Badeort Sharm El Sheikh hat die 27. Weltklimakonferenz begonnen. Schon jetzt ist klar, dass die Staatengemeinschaft ihre Klimaziele verfehlen wird. Die EU wird ihre eigenen Ziele voraussichtlich abermals verschärfen. „Ambitionierte Vorhaben allein lösen das Problem aber nicht“, erklärt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.
Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen beraten Delegierte aus mehr als 190 Ländern über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist jedoch nicht mehr zu erreichen. Laut Emission Gap Report 2022 des UN-Umweltprogramms steuert die Welt auf einen Temperaturanstieg von über 2,5 Grad zu.
In der EU wächst daher der Druck, sich strengere Klimaziele zu setzen. Bislang will die Union ihre Emissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 verringern. Einige Maßnahmen sind inzwischen nachgeschärft, aber noch nicht beschlossen worden – ebenso wie das milliardenschwere Programm „Repower“, mit dem die EU den Ausbau Erneuerbarer Energien vorantreiben und die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen mindern will.
Das gute Wetter im Oktober half schon mal dabei, den deutschen Gasverbrauch zu senken, indem höhere Erträge bei der Solarenergieproduktion erzielt wurden: Im aream-Portfolio wurde in Deutschland der Sollwert um 16 Prozent übertroffen. Etwas unter dem Durchschnitt lagen die Erträge in Spanien (Zielerreichung 95 Prozent) und Italien (91 Prozent). Dagegen blies der Wind in Deutschland im Oktober zwar wieder etwas kräftiger, blieb aber immer noch unterhalb des Durchschnitts. Die Zielerreichung lag bei 90 Prozent. „Auf das Jahr betrachtet sind wir mit 95 Prozent aber immer noch auf Kurs“, so Voigt.
Am Ende könnte die EU ihr Emissionsziel wohl auf 60 Prozent Reduktion bis 2030 erhöhen. Bis dahin soll der Anteil aus Strom aus Erneuerbaren Energien auf 80 Prozent steigen – von derzeit 40 bis 50 Prozent. „Nötig ist ein deutlich beschleunigter Ausbau“, so Voigt. „Dafür reichen verschärfte Ziele allerdings nicht aus.“ So zeigt eine Studie der Ruhr-Universität Bochum beispielsweise, dass kommunale Bauvorschriften den Ausbau der Solarenergie noch immer hemmen. „Nur der gezielte Abbau bürokratischer Hemmnisse wird das Ausbauziel für die Erneuerbaren in greifbare Nähe rücken“, so Voigt.