Bei der Photovoltaik drückt die Bundesregierung aufs Tempo. In den nächsten Jahren soll der Zubau vervielfacht werden, vor allem auf Dächern sollen mehr Solaranlagen installiert werden. Ähnliches geschieht jenseits der deutschen Grenzen: Immer mehr Ländern gelingt es, jährlich Leistung von mehr als einem Gigawatt zuzubauen. „Das Tempo ist zu begrüßen, im Sinne des Klimaschutzes aber auch notwendig“, kommentierte Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Um es beizubehalten und zu steigern, müssen Engpässe bei Speicherung und Netzen bewältigt werden.“
Um 45 Prozent stieg im vergangenen Jahr die installierte Solarenergieleistung weltweit, errechnet der europäischen Branchenverband SolarPower Europe. Dachanlagen legten sogar um fast die Hälfte zu. Ende 2022 waren Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 1,2 Terawatt (TW) installiert, so SolarPower. Für Ende 2027 rechnet der Verband mit 3,5 TW.
22 Jahre hat es laut SolarPower gebraucht, um weltweit eine Photovoltaik-Leistung von einem TW zu erreichen. Ende des Jahrzehnts würde allein der Zubau voraussichtlich ein TW pro Jahr betragen. Denn immer mehr Länder installieren jährlich mehr als ein GW. Ihre Zahl wuchs im vergangenen Jahr von zwölf auf 26, nächstes Jahr könnten es 50 sein. Die Bundesregierung will zur Erreichung ihrer Solarziele den jährlichen Ausbau in Deutschland von rund sieben GW verdreifachen und hat dafür ein „Solarpaket“ vorgelegt, dass Hemmnisse und Bürokratie abbauen soll. „Angesichts der wachsenden Produktionskapazitäten darf allerdings nicht die Weiterentwicklung von Netzen und Speicherkapazitäten vergessen werden“, mahnt Voigt. „Der produzierte Strom muss auch bedarfsgerecht zur Verfügung stehen.“
Im abgelaufenen August blieb die Produktion der aream-Solaranlagen in Deutschland hinter den Sollwerten zurück. Zwar gab es eine normale Anzahl von Sonnenstunden. Verluste brachten allerdings die Abregelung der Anlage in Rotthalmünster und Arbeiten des Netzbetreibers beim Solarpark Weitgendorf, erklärte Voigt. In Spanien dagegen wurde der Sollwert zu 99 Prozent erreicht. Italien gelang im August eine Punktlandung (Zielerreichung 100 Prozent).
Die aream-Windanlagen in Deutschland erreichten im August ihr Ziel bei gutem Windaufkommen zu knapp 92 Prozent – und das, obwohl eine Anlage seit dem 13. März wegen eines Generatorlagerschadens stillsteht. Die Reparatur hat sich in den September verschoben. Im August entstand dadurch ein Verlust von 450 MWh, der gesamte Ertragsausfall summiert sich auf 3.200 MWh. Dennoch lag die Zielerreichung der Windanlagen in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres bei 99 Prozent. „Wie immer zeigt sich: Eine Mischung im Anlagenportfolio zahlt sich aus“, betont Voigt.