Der Renditeunterschied zwischen Infrastrukturkrediten und Anlagen in Zinspapieren wächst. Der Spread zwischen dem 6-Monats-Euribor und einem Investment in Infrastrukturkredite stieg von Januar 2022 bis Januar 2023 auf rund drei Prozentpunkte. „Eine ähnliche Entwicklung sehen wir auch beim Vergleich mit deutschen oder österreichischen Bundesanleihen“, sagt Sebastian Bergmann, Geschäftsführer der EDS.
Institutionelle Investoren sind auch nach dem Ende der Null- und Niedrigzinsphase auf der Suche nach Rendite. „Hier stehen Investments in Infrastrukturkredite sehr weit oben auf der Wunschliste“, sagt Bergmann. Und das vor allem, weil die Risiken eines Kredits an einen Infrstrukturentwickler, die von einer Bank oder einem Konsortium zum Ausbau der Infrastruktur gewährt werden, sehr gering sind. „Trotzdem rentieren die Kredite höher und der Abstand zu Anlagen mit risikolosem Zins steigt sogar noch“, so Bergmann.
Verglichen etwa mit Bundesanleihen bieten Investments in Infrastrukturkredite eine Mehrrendite von rund drei Prozent. Dabei wird auf zehnjährige Anleihen aus Deutschland und Österreich abgestellt. „Dieser Vergleich ist entscheidend für die Instis, denn in Deutschland wie in Österreich lassen sich Infrastrukturkredite aus den Bankportfolios übernehmen“, sagt Bergmann.
Die Anlage ist also in jedem Fall attraktiv bei einem sehr geringen Risiko. „Infrastrukturentwickler weisen in der Regel eine sehr gute Bonität auf und nur Kredite solcher Häuser würden auch in Portfolios genommen“, so Bergmann. „Das ist ein Grund, warum die Rendite schon immer etwas über dem Anleihenniveau lag.“ Die Ausweitung des Spreads in den vergangenen Monaten kommt dabei den Investoren zugute.
Wie stark sich die Renditeunterschiede ausgeweitet haben, ist am Vergleich Bundesanleihe gegen Infrastrukturkredit zu sehen. Indexiert auf den Januar 2022 sind die Renditen der Bundesanleihen leicht gefallen, während die Erträge aus Infrastrukturkrediten deutlich gestiegen sind. Bei unveränderten Risiken liegt der Renditevorteil von Infrastrukturkrediten mittlerweile bei mehr als 1,4 Prozent.