EDS: Infrastrukturkredite: Investoren als Credit-Picker

Infrastrukturkredite sind angesichts ihres Chance-Risiko-Verhältnisses eine gesuchte und wachsende Anlageklasse. Finanzierende Banken geben Teile ihres Kreditportfolios ab, institutionelle Investoren übernehmen sie. „Dabei können die Investoren derzeit hervorragend Credit-Picking betreiben“, sagt Sebastian Bergmann, Geschäftsführer der EDS. „Denn gerade liegt das Angebot über der Nachfrage.“

Vor allem Lebensversicherer und Versorgungswerke, private Krankenkassen, Schaden- und Unfallversicherer sowie Pensionskassen nutzen die Anlageklasse sehr aktiv. „Wir sehen hier ein Anlagevolumen von zusammen rund 38,5 Milliarden Euro pro Jahr“, so Bergmann. Dabei werden Kredite übernommen, die thematisch weit reichen: Von Straßen und Tunnel, Häfen und Offshore-Windkraftanlagen bis hin zu Bildungseinrichtungen oder dem digitalen Netzausbau ist alles dabei. „Transport und Verkehr sowie erneuerbare Energien sind mit am stärksten vertreten“, so Bergmann.

Aber auch Investitionen in die öffentliche Infrastruktur für Gesundheit oder Bildung werden von Banken finanziert. Interessant dabei sind vor allem solche Kredittranchen, die trotz der gestiegenen Zinsen eine attraktive Rendite bieten. „Dabei reicht die Spanne von 3,5 bis zu rund 8,5 Prozent und dies bei entsprechend unterschiedlichen Bonitäten“, so Bergmann.

Die Top 100 der deutschen Banken finanzieren derzeit pro Jahr Infrastrukturprojekte mit rund 70 Milliarden Euro. „Nicht alles davon steht auch dem Sekundärmarkt zur Verfügung“, so Bergmann. „Doch versuchen die Banken, sich durch Verschlankung der Bilanz neue Handlungsspielräume zu schaffen.“ So zeigt sich eine Asymmetrie des Marktes, da der Bedarf der Banken zur Abgabe von Krediten größer ist als der Investmentbedarf auf institutioneller Seite.

Diese Asymmetrie ist auch eine Folge der fehlenden Übersicht über den Markt. „Wir bündeln bei uns im Portal die zur Verfügung stehenden Kredittranchen und schaffen dadurch vollständige Transparenz“, sagt Bergmann. „So können sich Investoren ihr Wunschportfolio nach Laufzeiten, Renditen, Risiken, Bonitäten und Themen zusammenstellen“, sagt Bergmann. „Auf diese Weise wird die Anlageklasse für Investoren einfacher zu handhaben, Angebot und Nachfrage werden optimiert.“ Das EDS-Portal bietet vollständige Transparenz von der Information bis hin zur Festlegung eines Wunschportfolios. Vor allem die Bündelung in Fonds oder auch Luxemburger Compartments ist dabei gefragt.