EDS: Institutionelle: schnelle Zinsschritte als Problem

Das Handeln der Notenbanken mit überraschend großen Zinsschritten lässt viele Planungen bei institutionellen Anlegern zerfallen, die Unsicherheit an den Märkten sorgt für Umschichtungen im Portfolio. „Wir sehen derzeit, dass die Asset Allokation in hohem Tempo risikoärmer aufgestellt wird“, sagt Sebastian Bergmann, Geschäftsführer der EDS. „Die Nachfrage nach sichereren Anlagen wie etwa Krediten an Kommunen steigt.“

Angesichts der Unsicherheiten über die weitere Konjunkturentwicklung werden Investmententscheidungen auf den Prüfstand gestellt. „Anlageausschüsse oder Investmentkomitees wollen derzeit das Risiko signifikant senken“, so Bergmann. „Dabei wird zum einen die gewählte Anlagestrategie grundsätzlich hinterfragt.“ Zum anderen trachten viele Institutionelle aber auch danach, liquide Mittel zu schaffen und in eine gute Parkposition zu bringen, um bei einem Rückgang der planerischen Ungewissheiten schnell handlungsfähig zu sein.

„Eine möglichst geringe Volatilität, wenig Marktrisiko und kurzfristige Verfügbarkeit sind die Kriterien, nach denen geschaut wird“, so Bergmann. Termingeld ist dabei für viele Institutionelle immer noch ein Verlustgeschäft, da die Banken das Ende der Negativzinsen nur sehr langsam in den Markt weitergeben. Unternehmensanleihen oder auch Kredite an Unternehmen weisen derzeit steigende Risikoeinschätzungen auf. „Angesichts einer möglichen Rezession sind die Marktrisiken bei Unternehmenspapieren zu hoch, als dass sie als Parkposition für Liquidität dienen könnten“, sagt Bergmann. Schließlich könne es durchaus zu einer deutlichen Steigerung der Insolvenzen kommen.

Der Staat dagegen kann nicht in die Insolvenz gehen, weshalb seine Papiere immer gerne für risikoarmes Überbrücken genutzt werden. „Hier werden vor allem Kurzläufer gesucht“, so Bergmann. „Die Rendite hält sich in Grenzen, allerdings besteht wegen der stark steigenden Zinsen eine größere Volatilität.“ Zudem liegen bei vielen Institutionellen auch noch langlaufende Bundesanleihen in den Depots. „Hier sind deutliche Abschläge angesichts der schon gestiegenen Zinsen in Kauf zu nehmen.“

Anders sieht es bei Kommunalkrediten aus. „Hier besteht fast keine Volatilität, wenn es sich um kurze, immer wieder prolongierte Kassenkredite handelt“, so Bergmann. „Die Rendite ist dabei attraktiver als etwa bei gleichlaufendem Termingeld.“ Private Debt Fonds, die auf diese Assets setzen, bieten deshalb derzeit sehr gute Chancen als Geldparkplatz. „Aber nicht nur zum Parken, auch langfristig sind solche Fonds wie etwa der EDS Kommunalis+ interessant“, so Bergmann. „Schließlich verhalten sie sich wegen der kurzen Laufzeiten fast wie ein Floater und gleichen somit Zinssteigerungen oder Inflationssprünge gut aus.“