Inflation, NFTs und Bitcoin

Die Inflationsraten steigen und erreichen dabei Werte, die noch vor Kurzem als völlig ausgeschlossen galten. Preissteigerungen und Kaufkraftverluste bedeutet das für jeden Haushalt, Schwierigkeiten beim Werterhalt auf Seite der Investoren. Doch es gibt Alternativen.

Die EZB passte gerade erst ihre Inflationserwartung nach oben an, die Fed geht von Inflationsraten von bis zu vier Prozent aus. Und mancher Wirtschaftsforscher sieht sogar noch höhere Werte voraus. Wer dabei die bereits stark gestiegenen Erzeugerpreise als Frühindikator nimmt, kann bei Steigerungsraten dort von rund acht Prozent durchaus zu solchen Schlüssen kommen.

Investoren machen sich entsprechend Gedanken darüber, wie sie Geld sicher durch eine Phase steigender Inflationsraten bringen können. Anleihen scheinen immer unattraktiver zu werden, je höher die Inflationsrate steigt. Zumindest solange die Notenbanken an der Politik des niedrigen Zinses festhalten wollen. Da sie derzeit noch davon ausgehen, dass die steigenden Preise nur eine Episode, eine vorübergehende Erscheinung sind, ist hier nicht mit schnellen Anpassungen zu rechnen.

Aktien sind immer eine gute Alternative, denn Gewinne werden ebenso mit der Inflation steigen wie auch die Kurse. Wenn alles gut läuft zumindest und nicht eine dann doch länger anhaltende Inflation die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht. Gold gilt als der klassische sichere Hafen bei Inflation, konnte bislang aber nicht profitieren. Kunst und Sammlerstücke dagegen scheinen gefragt, die Preise stiegen zuletzt. Und das auch und vor allem im Bereich der digitalen Assets.

Kryptowährungen wie etwa dem Bitcoin werden ähnliche Eigenschaften wie Gold bei der Inflationsüberbrückung nachgesagt: Die Menge schürfbarer Bitcoin ist begrenzt, es gibt einen festgestellten Wert und eine große Menge Menschen und Institutionen, die daran glauben. Denn auch Gold ist nur deshalb wertvoll, weil alle es dafür halten, gebraucht wird es nicht wirklich. Bitcoin wären also eine Möglichkeit, einer Inflation auszuweichen. Doch es gibt bessere.

So werden gerade viele Kunstwerke mit digitalen Zwillingen versehen. Als Non Fungible Token, NFT, auf der Blockchain gespeichert verbriefen sie ein Besitzrecht an einer digitalen Kopie großer Meisterwerke. Gerade kündigte die Eremitage in St. Petersburg an, Werke von Leonardo da Vinci, Vincent van Gogh, Wassily Kandinsky und Claude Monet als NFTs herauszubringen. Für Sammler eine Chance, einen einmaligen, digitalen Zwilling zu besitzen.

Die NFTs werden versteigert und es wird damit gerechnet, dass stattliche Summen dafür geboten werden. Denn hier ist ein Markt gerade im Entstehen – und doch schon voll in Fahrt. NFTs sind in der Kunst ein vollständig neuer Vertriebsweg – und eröffnen völlig neue Sammlungsfelder. Immer mehr Künstler schaffen eigene, ausschließlich digitale Kunst für die Blockchain. Kunst und NFTs – auch hiermit lässt sich die Inflation angehen – wenn ein wenig Mut da ist.