Zu Wochenbeginn überraschte der Ifo-Geschäftsklimaindex negativ, als mit 100,8 Punkten sowohl der Vormonatswert (101,7) als auch die Prognosen (102,1) verfehlt wurden. Zwar bewerteten die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage etwas besser, doch der Optimismus mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten nahm spürbar ab. In den USA setzte sich derweil die Abkühlung am heiß gelaufenen Häusermarkt weiter fort. Mit einem Minus von mehr als sechs Prozent bei den Verkäufen neuer Häuser wurden die viel zu optimistischen Erwartungen von +3,5 Prozent enttäuscht. Mit einem Plus von nur 0,8 Prozent fielen auch die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter deutlich schwächer aus als vom Konsensus prognostiziert (+2,1 Prozent). Das alles stand aber natürlich im Schatten der jüngsten Sitzung der US-Notenbank zur Wochenmitte. Zentralbankchef Jerome Powell räumte ein, die Inflationsrate sei zuletzt stark angestiegen und werde wohl auch in den kommenden Monaten noch über dem Fed-Ziel von rund zwei Prozent liegen. Der Preisanstieg sei aber durch vorübergehende Faktoren der Erholung nach der Corona-Krise begründet und werde wieder nachlassen. Auch bezüglich einer Drosselung der Wertpapierkäufe gab es vonseiten des Fed-Chefs nichts wirklich Neues zu berichten. Die ultra-lockere Geldpolitik wird den Märkten demnach noch einige Zeit erhalten bleiben.
In diesem Umfeld entwickelte sich der globale Aktienmarkt negativ. Den größten Verlust verzeichnete der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt von Japan. Eine positive Entwicklung wies hingegen Europa auf. Schwellenländer entwickelten sich unterdurchschnittlich und gaben deutlich nach. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Small Caps in den USA und in Europa besser als Large Caps. Hinsichtlich der Entwicklung von Growth- und Value-Aktien war das Bild in Europa und in den USA ebenfalls vergleichbar: In beiden Regionen hatten Growth-Aktien das Nachsehen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Rohstoffe, Energie und Finanzwerte. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Zyklischer Konsum, Kommunikationsdienstleistungen und IT. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Sektoren Energie, Rohstoffe und IT ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren Versorger, Basiskonsum und Kommunikationsdienstleistungen.
Im Rentenbereich wiesen Euro-Staatsanleihen eine leicht positive Wertentwicklung auf. US-Staatsanleihen konnten kursseitig ebenfalls leicht zulegen. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating entwickelten sich etwas besser als Staatsanleihen. Hochzinsanleihen mussten dagegen geringe Verluste verkraften. Auf der Währungsseite fiel der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,81 Prozent. Der japanische Yen zeigte sich mit -0,07 Prozent nahezu unverändert. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent bewegte sich deutlich nach oben und schloss bei 76,33 US-Dollar.