Moventum: US-Zinserhöhung 2022?

ür eine Überraschung sorgte die US-Notenbank Fed. Zwar war erwartet worden, dass sie einen baldigen Start des Tapering verkünden würde, aber das Statement war dann doch „hawkisher“ als gedacht. Die sukzessive Rückführung der Anleihekäufe könnte schon im November beginnen und dann rascher als erwartet abgeschlossen werden. Der viel beachtete „Dot Plot“ sieht sogar die Möglichkeit einer ersten Zinserhöhung noch im Jahr 2022. Bis Ende 2024 werden inzwischen sogar sechs bis sieben Zinserhöhungen erwartet. Die vorläufigen US-Einkaufsmanagerindizes für September, welche von Markit veröffentlicht wurden, fielen geringfügig schwächer aus als erwartet. Der Index für das verarbeitende Gewerbe gab von 61,1 auf 60,5 Punkte nach, der Wert für den Dienstleistungssektor ging von 55,1 auf 54,4 Punkte zurück. In Deutschland gab der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex stärker als erwartet nach: von 99,4 auf 98,8 Punkte. Dabei kam es sowohl bei der Beurteilung der aktuellen Lage als auch bei den Geschäftserwartungen zu Rückgängen.

In diesem Umfeld tendierten die globalen Aktienmärkte leicht positiv. Den größten Zuwachs verzeichnete der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt von Europa. Japanische Aktien, die Gewinner der vergangenen Wochen, gaben hingegen leicht nach. Die Schwellenländer zeigten, abermals angeführt von China, eine negative Entwicklung. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Large und Small Caps in den USA vergleichbar. In Europa hatten hingegen Large Caps die Nase vorn. In beiden Regionen konnte das Value-Segment Growth-Werte outperformen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Energie, Financials und IT. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Versorger, Kommunikationsdienstleistungen und Gesundheit. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Energie, Gesundheit und IT ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren Telekom, Versorger und Rohstoffe.

Im Rentenbereich zogen die Zinsen weiter an und Staatsanleihen in der Eurozone und in den USA wiesen eine negative Wertentwicklung auf. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating konnten sich dem Zinsanstieg nicht entziehen und gaben ebenfalls nach. Auch Hochzinsanleihen wiesen Verluste auf, jedoch etwas weniger als Staatsanleihen.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,20 Prozent zu. Der japanische Yen zeigte sich 0,46 Prozent schwächer. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg um rund drei US-Dollar und schloss bei 78,09 US-Dollar.