Moventum: Eurozone: Energiepreise erreichen Rekordniveau von 2008

In den USA wurde das BIP-Wachstum für das dritte Quartal veröffentlicht, das mit zwei Prozent deutlich schwächer ausfiel, als vom Markt (2,6 Prozent) erwartet. Hintergrund des schwächeren Wachstums waren ein geringerer Anstieg beim Konsum gepaart mit einer Abschwächung der Investitionsdynamik. Dass dies lediglich ein temporäres Phänomen darstellen könnte, zeigt beispielsweise ein wieder anziehender Consumer Confidence Index, der mit 113,8 nach zuletzt 109,8 Punkten die Erwartungen von 108 Punkten signifikant übertreffen konnte. Das Q3-BIP-Wachstum der Eurozone entsprach mit 2,2 Prozent nahezu der Konsenserwartung (2,1 Prozent) und legte damit das zweite Quartal in Folge deutlich zu. Treiber waren die Dienstleistungssektoren, allen voran der private Verbrauch. In diesem Zuge stieg die Inflationsrate abermals an und erreichte, getrieben vor allem durch die Energiepreise, für die Eurozone mit 4,1 Prozent den Rekord aus dem Jahr 2008. Ebenso ist die Kerninflationsrate mit 2,1 Prozent nach fast zwei Jahrzehnten über die Zwei-Prozent-Schwelle angestiegen. In Deutschland zeigte zu Wochenbeginn der Ifo-Geschäftsklimaindex einen Rückgang auf 97,7 Punkte (vorher 98,8). Dabei wurde die aktuelle Lage besser beurteilt, wohingegen die Aussichten deutlich schwächer ausfielen.

In diesem Umfeld konnten die globalen Aktienmärkte erneut zulegen. Den größten Zuwachs verzeichnete der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt von Europa und japanischen Aktien. Die Entwicklung in den Schwellenländern verlief hingegen negativ. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Small Caps sowohl in den USA als auch in Europa unterdurchschnittlich, in Europa sogar leicht negativ. In beiden Regionen konnte das Growth-Segment Value-Titel outperformen, wobei insbesondere in den USA der Unterschied signifikant war. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren zyklischer Konsum, Kommunikationsdienstleistungen und Technologie. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Versorger, Industrie und nichtzyklischer Konsum. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen nichtzyklischer Konsum, Technologie und zyklischer Konsum ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren Energie, Rohstoffe und Telekommunikation.

Im Rentenbereich fielen die Zinsen und die Anleihekurse stiegen. Entsprechend wiesen Staatsanleihen in den USA eine positive Wertentwicklung auf. Die europäischen Staatsanleihen wurden durch die Peripherie belastet und schlossen die Woche mit Verlusten ab, wohingegen deutsche Staatsanleihen leicht zulegen konnten. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating gaben in Europa leicht nach, in den USA konnten sie hingegen zulegen. Hochzinsanleihen rentierten nahezu unverändert.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,64 Prozent zu. Der japanische Yen zeigte sich 0,26 Prozent stärker. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent fiel um rund einen US-Dollar und schloss bei 84,38 US-Dollar.