Moventum: Eurozone: Industrieproduktion übertrifft Vorkrisenniveau

Eine nachlassende Dynamik wiesen die US-Inflationszahlen auf. Der Consumer Price Index stieg im August gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent, was unter den Erwartungen von 0,4 Prozent lag. Der Kern-Index stieg mit +0,1 Prozent ebenfalls weniger als erwartet. Auf Jahressicht legte die Kerninflation damit vier Prozent zu. Für eine positive Überraschung sorgten die Einzelhandelsumsätze. Diese stiegen im August um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat an, während der Konsensus mit einem Rückgang gerechnet hatte. Positiv auch die Entwicklung bei den regionalen Einkaufsmanagerumfragen. Sowohl der Empire State Index als auch der Philly Fed Index stiegen entgegen den Markterwartungen an. Der Empire State Index legte auf 34,3 Punkte, das Pendant aus Philadelphia auf 30,7 Punkte zu. Weniger rosig sieht es in China aus: Dort gaben die Einzelhandelsumsätze den zweiten Monat in Folge im Vergleich zum Vormonat nach – und zwar um 3,5 Prozent. Die weiterhin sehr restriktive Politik bei auftretenden Corona-Neuinfektionen schlägt hier insbesondere auf die Verbraucherlaune. In der Eurozone stieg die Industrieproduktion im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,5 Prozent und konnte damit das Vorkrisenniveau erstmals wieder übertreffen. Die Inflationsrate in der Eurozone stieg derweil im August auf eine Jahresrate von drei Prozent. Im Vormonat waren es noch 2,2 Prozent.

In diesem Umfeld tendierten die globalen Aktienmärkte seitwärts. Während der japanische Aktienmarkt zulegen konnte und der US-Markt immerhin ein kleines Plus verzeichnete, entwickelten sich europäische Aktien negativ. Die Schwellenländer zeigten, angeführt von China, eine negative Entwicklung. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Small Caps in den USA besser als Large Caps. In Europa gab es dagegen keine Unterschiede in der Entwicklung von Large und Small Caps. In beiden Regionen konnte das Value-Segment Growth-Werte outperformen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Energie, zyklischer Konsum und Financials. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Rohstoffe, Versorger und Industrials. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Energie, Financials und Industrials ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren Rohstoffe, zyklischer Konsum und Versorger.

Im Rentenbereich zogen die Zinsen an und Staatsanleihen in der Eurozone und in den USA wiesen eine negative Wertentwicklung auf. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating konnten sich dem Zinsanstieg nicht entziehen und gaben ebenfalls nach. Hochzinsanleihen konnten jedoch leicht zulegen.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,83 Prozent zu. Der japanische Yen zeigte sich 0,71 Prozent stärker. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg um rund drei US-Dollar und schloss bei 75,34 US-Dollar.