Moventum: Fed setzt geldpolitischen Straffungskurs fort

Der Bärenmarkt an den Aktienmärkten, angeführt von zinssensitiven Wachstumstiteln, setzte sich unter hohen Schwankungen ungebremst fort, während die Zinsen nach den neuen zwischenzeitlichen Höchstständen wieder etwas zurückkamen. Die hohe Nervosität an den Märkten wurde weiterhin durch den Ukraine-Krieg und die „Zero-Covid“-Strategie mit strikten Lockdowns in China angeheizt. Gleichzeitig setzte die US-Notenbank Fed ihren geldpolitischen Straffungskurs unvermindert fort und selbst bei der EZB rechnet man bereits im Juli mit einem ersten Zinserhöhungsschritt, da der Teuerungsdruck in der Eurozone an Breite gewinnt und sich die Anzeichen für einen beginnenden Lohndruck mehren. Perspektivisch steigt damit die Sorge um das globale Wirtschaftswachstum.

In den USA hat die Fed den Leitzins um 50 BP auf den neuen Zielkorridor von 0,75 bis 1 Prozent angehoben. Dies war der erste „große“ Zinsschritt seit 22 Jahren. Zudem deutete die Fed weitere Schritte im Juni und Juli an, wohingegen sie einer radikaleren 75-BP-Erhöhung eine Abfuhr erteilte. Unterstützung für ihr Vorgehen erhielt sie durch den weiterhin brummenden Arbeitsmarkt und hohe Inflationsdaten. Ein rascher Rückgang der Inflation und damit ein Ende des geldpolitischen Straffungszyklus bleibt vorerst Wunschdenken. Mit ihrem Fokus auf eine kurze Zins-Duration und der Beimischung geldmarktnaher Strategien bleiben die Moventum-Portfolios für solch ein Szenario weiterhin gut gewappnet.

Die Aktienseite wurde weiterhin von eher enttäuschenden Quartalszahlen und Ausblicken insbesondere bei Wachstumstiteln dominiert. Hinzu kamen die Sorgen um die anhaltend hohe Inflation bei sich gleichzeitig abschwächendem Wirtschaftswachstum. Der restriktiver werdende Kurs der Notenbanken sorgte für zusätzlichen Gegenwind bei Growth-Aktien. Diese sind aufgrund ihres langfristig deutlich besseren Wachstumsausblicks und der in Teilbereichen wieder sehr attraktiven Bewertungen in den Moventum-Portfolios übergewichtet. In Teilsegmenten des Marktes herrschte bereits regelrechte Ausverkaufsstimmung: So notierten mehr als 20 Prozent der Unternehmen aus dem Nasdaq Biotech Index unter ihren Cash-Positionen. Das bedeutet, dass das Potenzial ihrer Therapieentwicklungen vom Markt mit Null bewertet wird.

Auf der Währungsseite zeigte der US-Dollar weiterhin Stärke und die Parität im EUR/USD-Wechselkurs rückt mit Unterschreiten der 1,05-Marke immer näher. Mit ihrer Übergewichtung im US-Aktienmarkt sind die Moventum-Portfolios implizit jedoch auch beim US-Dollar übergewichtet, was positive Auswirkungen hätte. Im Gegenzug leiden aber auch die übergewichteten Emerging Markets zumeist unter einem stärkeren US-Dollar.

Insgesamt konnten sich die Moventum-Strategien der negativen Entwicklung der Aktien- und Rentenmärkte nicht entziehen. Das Risk-off-Umfeld sorgte auch bei Unternehmensanleihen für anhaltende Spread-Ausweitungen. Aufgrund der kurzen Zins-Duration konnten jedoch die Verluste aufgrund des in Summe weiter steigenden Zinsniveaus gering gehalten werden. Zudem trägt die kurze Duration auch zur Reduzierung der Volatilität bei. Auf der Aktienseite profitierte innerhalb der Schwellenländer die Region Lateinamerika von der anhaltend positiven Entwicklung bei Energiewerten. Dem anhaltenden Gegenwird bei Wachstumswerten („Growth“) konnten sich die Portfolios in Summe jedoch nicht entziehen, auch wenn ausgewählte Value-Strategien sich ansatzgemäß positiv entwickelten.

Das PWM-Portfolio konnte die Verluste im Umfeld negativer Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkte begrenzen. In einem Umfeld steigender Risikoaversion und sich ausweitender Risikoaufschläge gab es aber auch für flexibel agierende Manager und alternative Strategien wenig Spielraum, positive Renditen zu erzielen. In solch einem Umfeld boten einzig Kurzläufer- und geldmarktnahe Strategien eine gewisse Stabilität.