Moventum: Positive Überraschung in den USA – triste Aussichten in Deutschland

Unbeeindruckt von den geopolitischen Krisenherden und der Aussicht auf eine neue Präsidentschaft Trumps erklomm der US-amerikanische S&P500-Index ein neues Allzeithoch – angetrieben von den Index-dominierenden Tech-Schwergewichten. Das Softlanding-Narrativ sorgte für Zuversicht und steigende Aktienkurse selbst im Umfeld wieder leicht höherer Zinsen. Hier sorgten die US-BIP-Zahlen für das vierte Quartal für eine positive Überraschung: Mit einem annualisierten Zuwachs von 3,3 Prozent entwickelte sich die US-Wirtschaft zum Jahresausklang deutlich besser als erwartet. Aufgrund des robusten privaten Konsums gibt es momentan kaum Anzeichnen für eine deutlich nachlassende Wachstumsdynamik.

Wenig erbaulich hingegen die Lage in Deutschland. 2023 ging das BIP gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent zurück. Auch die Aussichten bleiben trist. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Januar zum zweiten Mal in Folge. Der Konsensus hatte einen leichten Zuwachs erwartet. Angesichts einer anhaltend restriktiven Geldpolitik durch die EZB und fehlendem politischen Willen für notwendige Strukturreformen dürfte sich an der negativen Stimmung wenig ändern. Ein Grund mehr, Investitionen mittels der Moventum-Portfolios global zu streuen und auf den Home Bias zu verzichten. Während die EZB auf ihrer letzten Sitzung wie erwartet untätig blieb, deutete sie in der Rhetorik eine baldige Lockerung der Geldpolitik an. Abhängig von der Inflationsentwicklung in den nächsten Monaten ist noch offen, ob die erste Zinssenkung im April oder im Juni erfolgen wird.

In der laufenden Woche trifft sich die US-Notenbank Fed. Hier erhoffen sich die Märkte neue Erkenntnisse zum Zinssenkungspfad. Die guten Wirtschaftsdaten sorgten für abermals leicht steigende Zinsen. Die 10-jährige deutsche Bundesanleihe notierte wieder über der Marke von 2,30 Prozent, die 10-jährige US-Treasury-Anleihe schloss bei rund 4,15 Prozent. Dank des Risk-on-Umfelds konnten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen positiv abschneiden und sich dank Spreadeinengungen dem negativen Durationseinfluss entziehen. In beiden Segmenten sind die Moventum-Portfolios im Vergleich zu Staatsanleihen übergewichtet. Hilfreich war die kürzere Durationspositionierung.

Auf der Aktienseite konnten die in den Moventum-Portfolios übergewichteten US-Aktien auch dank des Rückenwinds durch einen stärkeren US-Dollar outperformen. Demgegenüber stand die negative Entwicklung des übergewichteten japanischen Aktienmarktes. Hier fehlen Impulse durch die japanische Notenbank. Die in den Portfolios untergewichteten Schwellenländer entwickelten sich angeführt von China weiterhin negativ. Trotz des Zinsanstiegs entwickelten sich in den USA und in Europa Wachstumsunternehmen überdurchschnittlich. Angeführt wurde die Entwicklung von den Mega Caps aus den Sektoren IT und Kommunikationsdienstleistungen, die in den Portfolios übergewichtet sind. Nicht gefragt war der defensive Gesundheitssektor. In einem von Large und Mega Caps dominierten Marktumfeld erwies sich der weitest gehende Verzicht auf die Beimischung von Small Caps als vorteilhaft.

Das freundliche Aktienmarktumfeld sorgte in den aktienlastigen Moventum-Portfolios in den vergangenen beiden Wochen für Kurszuwächse. Auch die rentenlastigen Strategien konnten sich trotz des Zins-Gegenwinds positiv entwickeln. Die kürzere Duration und Kreditbeimischungen sorgten für Outperformance. Auf der Aktienseite konnte vom Engagement in den USA und der Sektorpositionierung profitiert werden. Auch die Growth-Ausrichtung erwies sich als vorteilhaft. Das PWM-Portfolio tendierte in den vergangenen beiden Wochen positiv, wobei nahezu alle Portfoliobausteine dazu beitrugen. Bei den Alternatives profitierte der Cat Bond Fonds von seinem hohen Carry, während der negativ korrelierte Aquantum ansatzgemäß negativ abschnitt. Die Mischfonds profitierten von der guten Aktienmarktentwicklung und dem kaum vorhandenen Durationsexposure. Bei den Rentenfonds entwickelten sich die kreditlastigen Strategien sowie die Kurzläufer-/Floater-Fonds positiv und kompensierten die negativen Beiträge der durationslastigen Fonds von FvS und BlueBay. Die Aktienstrategien entwickelten sich positiv, wobei insbesondere Comgest und GQG von ihrer Growth-Ausrichtung profitieren konnten. Der Goldpreis tendierte im Berichtszeitraum seitwärts.