Moventum: Potenzial für eine Reihe von Zinssenkungen

Alle Augen bleiben auf die Fed gerichtet, die mit dem Zinssenkungszyklus beginnen dürfte. Offen ist nur die Höhe der ersten Senkung – 25 oder 50 Basispunkte – und welche Hinweise für den künftigen Zinspfad gegeben werden. Auf Basis der rückläufigen Inflation und dem sich weiterhin abschwächenden Arbeitsmarkt besteht Potenzial für eine Reihe von Zinssenkungen. Ob es allerdings die von den Märkten bis Mitte nächsten Jahres eingepreisten zehn Zinssenkungen werden, darf angezweifelt werden. Zwar ging die Inflation in den USA im August von 2,9 Prozent auf 2,5 Prozent zurück (primär aufgrund rückläufiger Energiepreise), allerdings zog die Kerninflation wieder unerwartet an. Uneinheitliche Signale kommen auch vom US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der im August neu geschaffenen Stellen fiel etwas niedriger als erwartet aus, allerdings kam gleichzeitig auch die Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent zurück und die Lohnentwicklung zog wieder an.

Unspektakulär verlief die EZB-Sitzung. Wie erwartet wurde die Depositenrate um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent gesenkt. EZB-Präsidentin Lagarde ließ sich für das weitere Vorgehen alle Optionen offen, es herrscht unter den Marktteilnehmern jedoch Einigkeit darüber, dass die EZB ihren Zinssenkungszyklus behutsam fortsetzen wird. Da die Märkte bereits viele Zinssenkungen vorwegnehmen, gab die Bund-Rendite im Berichtszeitraum um 20 Basispunkte nach und notierte zum Wochenausklang bei rund 2,15 Prozent. Die zehnjährige Staatsanleihe der USA gab deutlich nach und notiert bei 3,65 Prozent. Da der Rückgang am kurzen Ende in den USA noch stärker ausfiel, ist die Zinsstrukturkurve zwischen den zwei- und zehnjährigen Anleihen nicht mehr invertiert. Der sehr positiven Entwicklung von Euro-Staatsanleihen konnten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen nur teilweise folgen. Diese Marktsegmente verzeichneten positive Renditen, wovon auch die Moventum-Portfolios profitierten, aber die Zuwächse fielen geringer als bei Staatsanleihen aus. Auch die kürzere Durationspositionierung auf der Rentenseite sorgte dafür, dass die Entwicklung nicht ganz so dynamisch ausfiel wie am breiten Rentenmarkt.

Die Aktienmärkte litten unter zunehmender Rezessionsangst und gaben leicht nach. Die Verluste fielen in Europa und Japan am höchsten aus. US-Aktien profitierten von einem Rebound bei den FANG-Aktien, die Verluste fielen dort am geringsten aus. Negativ auch die Entwicklung in den Emerging Markets, die weiterhin unter der Schwäche Chinas leiden. Die regionale Ausrichtung der Portfolios wirkte sich neutral aus. In den USA half die Growth-Ausrichtung, während in Europa das Value-Segment die Nase vorn hatte. Hiervon konnten die Portfolios profitieren. An der besseren Entwicklung von europäischen Nebenwerten konnten die Portfolios ebenfalls partizipieren. Auf Sektorebene wirkte sich die Übergewichtung des Energiesektors nachteilig aus. Der Ölpreis gab nach, da die OPEC eine Rücknahme ihrer Förderkürzungen ankündigte. Positive Impulse lieferte die Übergewichtung des Kommunikationsdienstleistungssektors. Den negativen Vorgaben der Aktienmarktentwicklung in den vergangenen beiden Wochen konnten sich auch die Moventum-Portfolios nicht entziehen und verzeichneten Rückgänge. Die positive Entwicklung der Rentenseite reichte nicht aus, die negative Aktienkomponente überzukompensieren. Die Rentenseite konnte im positiven Zinsumfeld nicht mithalten. Auf der Aktienseite wirkte insbesondere die Sektorpositionierung mit der Übergewichtung der Rohstoffkomponente nachteilig.

Das PWM-Portfolio konnte sich der negativen Aktienmarktentwicklung entziehen und tendierte über die vergangenen beiden Wochen in Summe seitwärts. Positive Beiträge kamen von den beiden im Segment „Alternative Strategies“ gelisteten Fonds. Der Aquantum Active Range profitierte von der Marktvolatilität in den USA und der Plenum Cat Bond Dynamic Fund vom Ausbleiben starker Hurrikans. Durchwachsen dagegen die Entwicklung bei den Misch- und Aktienfonds, die sich den negativen Marktvorgaben nicht entziehen konnten. Von seiner defensiven Titelselektion profitieren konnte der Morgan Stanley Global Brands. Die Rentenfonds entwickelten sich positiv, konnten aufgrund ihrer kürzeren Durationspositionierung jedoch nicht ganz mit der sehr positiven Rentenmarktentwicklung mithalten. Von der positiven Stimmung beim Gold profitierte der HANSAgold.