Moventum: US-Wirtschaft kaum tangiert durch Ukraine-Krieg

Der Krieg in der Ukraine sorgte für den größten jeweils verzeichneten Rückgang bei den Ifo-Geschäftserwartungen in Deutschland. Der Rückgang der Erwartungskomponente von 98,4 auf 85,1 Punkte fiel damit sogar dramatischer aus als im März 2020. Insgesamt gab der Ifo-Geschäftsklimaindex von 98,5 auf 90,8 Punkte nach – deutlich stärker als vom Konsensus erwartet. Die Beurteilung der aktuellen Lage gab dabei „nur“ von 98,6 auf 97,0 Punkte nach. Die Aussichten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland haben sich damit deutlich eingetrübt. In den USA gaben die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Februar mit -2,2 Prozent stärker nach als erwartet. Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes von Markit konnten im März sowohl für den US-amerikanischen Dienstleistungssektor als auch für das verarbeitende Gewerbe stärker als erwartet zulegen und notieren nun auf dem höchsten Stand seit Herbst. Der Krieg in der Ukraine tangiert die US-Wirtschaft damit bisher kaum. Der Manufacturing PMI stieg von 57,3 auf 58,5 Punkte, der Services PMI von 56,5 auf 58,9 Punkte. Zwar sind die Unternehmen weiterhin besorgt über die Inflationsentwicklung, stellen jedoch gleichzeitig mehr Personen ein.

In diesem Umfeld setzte sich die positive Entwicklung an den globalen Aktienmärkten, angetrieben vom US-Aktienmarkt, fort. Japanische Aktien konnten ebenfalls positiv abschneiden, während europäische Titel einen kleinen Verlust in Kauf nehmen mussten. Die Emerging Markets entwickelten sich positiv, konnten jedoch nicht mit dem Kursanstieg der Industriestaaten mithalten. Sowohl in den USA als auch in Europa profitierten insbesondere Large Caps, die sich besser als Small Caps entwickelten. Auf Stilebene entwickelten sich in Europa Value-Aktien überdurchschnittlich, wohingegen in den USA Growth die Nase vorn hatte. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Energie, Rohstoffe und Versorger. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Gesundheit, Industrie und zyklischer Konsum. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Energie, Rohstoffe und Telekom ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren REITs, Industrie und zyklischer Konsum.

Im Rentenbereich stiegen die Zinsen von Staatsanleihen in der Eurozone und in den USA weiter deutlich an. Im freundlichen Marktumfeld konnten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating ihre Verluste begrenzen und Hochzinsanleihen sogar eine positive Entwicklung verzeichnen.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro zu (+0,58 Prozent). Der japanische Yen verlor 1,73 Prozent. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte deutlich um rund 13 US-Dollar zu und schloss bei 120,65 US-Dollar.