Moventum: USA: Druck auf Fed erhöht sich weiter

Mit den US-Inflationszahlen für den Monat Januar erhöht sich der Druck auf die Notenbank Fed, einen aggressiveren Kurs bezüglich der künftigen Geldmarktpolitik einzuschlagen. Die Konsumentenpreise (CPI) zogen auf Monatssicht um 0,6 Prozent an, auf Jahressicht ergab sich ein Zuwachs von 7,5 Prozent. Beide Datenpunkte lagen über den Erwartungen. Der 7,5-Prozent-Anstieg stellte den höchsten Wert seit Februar 1982 dar. Auffällig war, dass der Preisauftrieb an Breite gewonnen hatte und nicht nur auf wenige Kategorien begrenzt war. Die Mehrheit der Marktteilnehmer geht daher inzwischen von einem Zinsschritt von 50 BP beim nächsten Meeting der Fed im März aus und für das Gesamtjahr werden bereits sieben Zinsschritte (je 25 BP) erwartet. In Deutschland entwickelte sich der Auftragseingang in der Industrie im Dezember mit einem Plus von 2,8 Prozent positiv. Die Industrieproduktion hing jedoch aufgrund des Mangels an Vorprodukten weiter hinterher (-0,3 Prozent im Dezember), sollte aber im Verlauf der nächsten Quartale nachziehen, wenn sich die globalen Lieferketten weiter normalisieren.

In diesem Umfeld gab der globale Aktienmarkt leicht nach. Angeführt wurde der Rückgang vom US-Aktienmarkt. Europa und Japan konnten positiv abschneiden. Auch die Schwellenländer verzeichneten eine positive Wertentwicklung und konnten damit die Industriestaaten outperformen. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung wiesen Small Caps in Europa eine kleine Underperformance auf, während in den USA Small Caps das Large-Cap-Segment deutlich outperformen konnten. Auf Stil-Ebene konnte sowohl in Europa als auch in den USA Value outperformen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Rohstoffe, Energie und nichtzyklischer Konsum. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Technologie, Versorger und zyklischer Konsum. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Finanzen, Telekom und Industrie ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren Versorger, Gesundheit und REITs.

Im Rentenbereich stiegen die Zinsen von Staatsanleihen in der Eurozone und in den USA weiter an. Dieser Entwicklung konnten sich auch Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen nicht entziehen. Entsprechend wiesen beide Segmente eine negative Entwicklung auf.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro leicht zu (+0,35 Prozent). Der japanische Yen korrigierte (-0,19 Prozent) etwas. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte im angespannten geopolitischen Umfeld weiter um rund einen US-Dollar zu und schloss bei 94,44 US-Dollar.