Redwheel: Energiewende

Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass sich der weltweite Strombedarf bis 2050 bei einem Netto-Null-Szenario verdoppeln könnte. James Johnstone, Co Head Emerging and Frontier Markets Team bei Redwheel, geht noch weiter: „Wir glauben, dass die Nachfrage das Potenzial hat, noch stärker zu steigen.“ Johnstone argumentiert: „Da sich die Welt weiterhin auf die Dekarbonisierung konzentriert, wird der Großteil der neuen Stromquellen nachhaltig erzeugt werden müssen. Wir identifizieren und investieren daher in Unternehmen, die an jedem Punkt der Lieferkette an kohlenstoffarmer Energie aktiv beteiligt sind.“

Schlüsselfaktor Solar 

Die Entwicklung der Solarenergie wird für den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen entscheidend sein. Die Photovoltaik entwickelt sich in den meisten Teilen der Welt zur kostengünstigsten Option für die Stromerzeugung, was in den kommenden Jahren zu erheblichen Investitionen und einem starken Wachstum der Solarenergiehersteller führen wird.

Johnstone hält fest: „In der Solarbranche stellen chinesische Anbieter nach Jahren der Expansion und Konsolidierung nun mehr als 80 Prozent der effektiven Kapazität in den meisten Segmenten der Solarlieferkette. Chinesische Solarzulieferer haben 2019 damit begonnen, ihre Kapazitäten zu erweitern, da sie eine bessere Sicht auf die zukünftige Nachfrage haben. Die robuste Performance dieser Unternehmen auf dem Aktienmarkt hat es ihnen ermöglicht, Kapital zu beschaffen und ihre Expansionspläne weiter zu beschleunigen. Ein beispielhaftes Unternehmen ist LONGi. LONGi ist der weltweit größte Hersteller von Monosilizium-Wafern und wird, unserer Meinung nach, eine Schlüsselrolle bei der Umstellung auf Solarenergie spielen.

Schlüsselfaktor Uran 

Die Kernenergie ist aufgrund ihrer niedrigen Kosten und hohen Energieeffizienz wieder ins Rampenlicht gerückt. In Ländern wie China und Indien steigt die Kernkraftkapazität aufgrund der ständigen Suche nach nachhaltigeren Energieformen. Dies gleicht die Stilllegung und den Rückgang der Kernenergie als Stromerzeugungsquelle in den westlichen Ländern aus. Laut Johnstone gibt es auch in Europa und den USA politisch wieder Raum für Atomenergie: „Wir glauben, dass die Kernenergie in den USA und in Teilen Europas wieder an politischer Unterstützung gewinnen wird, was die Lebensdauer bestehender Reaktoren verlängern und sich mittelfristig positiv auf die Nachfrage auswirken wird. Darüber hinaus könnten Angebotskürzungen durch wichtige Branchenakteure wie Cameco und Kazatomprom die Uranpreise weiter in die Höhe treiben, wovon Uranminenbetreiber mit niedrigen Kosten profitieren.“