Es geht die Angst um vor steigenden Zinsen in der Finanzbranche. Sie könnten die Konjunktur abwürgen, sie könnten von einer irrationalen Inflationserwartung der Marktakteure befeuert sein, sie könnten die Ergebnisse der Portfoliomanager massiv beeinträchtigen. „Die Bond-Renditen sind im Vergleich zu den Inflationserwartungen bislang unterdurchschnittlich gestiegen“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Die im Ergebnis weiter gesunkenen Realzinsen sprechen somit nach wie vor für eine Übergewichtung von Aktien.“
Dies gilt auch für Mischfonds, die ja per Definition große Freiheitsgrade bei der Auswahl besitzen. „Es zeigt sich einmal mehr, dass starre Konzepte nicht der richtige Weg zu einer erfolgreichen Geldanlage sind“, so Kreuz. So weist die Benchmark für Mischfonds eine Anleihequote von 35 Prozent aus. „Wir sind derzeit mit gerade einmal 10,72 Prozent Anleihen unterwegs“, sagt Kreuz. Diese Zwanglosigkeit ist ein entscheidender Vorteil von Mischfonds. Kreuz: „Ich bin überzeugt, dass Mischfonds eine der aus Kundensicht bequemsten und erfolgreichsten Vermögensanlagearten darstellen.“
„Die Erkenntnisse der Neuro-Finance geben derzeit dem TINA-Ansatz recht“, so Kreuz. There is no alternative zu Aktien, spielt der Markt und diese Linie lässt sich gut durchhalten. „Hier zeigt sich, dass Dividenden von Value-Werten besser sind als jeder Kupon“, sagt Kreuz. „Denn egal wie die Rahmenbedingungen aussehen, es wird immer Unternehmer und Unternehmen geben, die gut wirtschaften und Gewinne erzielen.“ Wer jetzt wegen restriktiver Anlagerichtlinien eine zu hohe Anleihequote fahren müsse, werde die Ziele verfehlen beziehungsweise keine ausreichende Rendite mit der bevorstehenden Konjunkturerholung erzielen, betont Kreuz.
Es lassen sich durch Anleiheengagements im Portfolio durchaus Renditen erzielen. Dabei spielen langlaufende Staatsanleihen, auf die bei der Debatte über steigende Zinsen immer geschaut wird, aufgrund der negativen Renditen nur eine untergeordnete Rolle. „Hier gilt es, Hybrid- und Wandelanleihen im Blick zu behalten, mit den Fälligkeiten und Bonitäten zu arbeiten und auch auf Währungsrisiken behutsam einzugehen“, sagt Kreuz. „Genau diesen Werttreibern ist es zuletzt zu verdanken, dass der INVIOS Vermögensbildungsfonds seine Ausschüttung am 15. März 2021 auf ein Prozent verdoppelt“, so Kreuz. „Im Hinblick auf das negative Zinsumfeld eine schöne Opportunität im Markt.“
„Grundsätzlich spielt das Thema Fixed Income unter Diversifizierungsgesichtspunkten eine ernsthafte Rolle, sonst eher nicht“, sagt Kreuz. Anleihen sind eine unkorrelierte Assetklasse zu Aktien, aber in der Breite nicht mehr risikoadäquat verzinst. Daher: „Steigende Zinsen schocken all diejenigen nicht, die die Multi-Asset-Karte spielen können“, sagt Kreuz. „Für Mischfonds sind steigende Zinsen kein unlösbares Problem, weil man flexibel darauf reagieren kann.“