Die Finanzindustrie muss gerade mehrere Nackenschläge verdauen. Die Pleiten der US-Banken SVB und Signature und die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS schicken Bankaktien auf Talfahrt. „Doch grundsätzlich scheint es Vertrauen in die Finanzindustrie zu geben“, sagt Daniel Knoblach, Geschäftsführer der Super Global GmbH. „Wir bekommen gerade verstärkt Anfragen von Vermögensverwaltern und Family Offices, die ausdrücklich Investitionsmöglichkeiten in Bankaktien sowie Finanztiteln suchen.“
Nach der Schließung der Silicon Valley Bank und der Signature Bank waren die Indizes der Bankbranche bereits deutlich abgesackt. Nach Bekanntwerden der für das weltweite Finanzsystem wesentlich bedeutenderen Credit Suisse verloren Bankaktien in der Breite fast zehn Prozent. „Für viele Marktteilnehmer scheint dies aber mögliche Einstiegskurse zu signalisieren“, sagt Knoblach.
So sind es vor allem institutionelle Anleger, die jetzt für sich oder ihre Kunden Anlagemöglichkeiten suchen, um den offenbar erwarteten Wiederanstieg mitzunehmen. „Durch die Auflegung indexgebundener Fonds lassen sich sehr schnell entsprechende Anlagemöglichkeiten schaffen“, sagt Knoblach. „Hier beweist sich die Stärke unserer White-Label-Fonds, die wir aufgrund unserer Strukturen und dank einer klaren Regulierung sehr schnell und kostengünstig an den Markt bringen können.“
Dabei gehen Institutionelle durchaus noch von einer längeren Phase hoher Volatilität bei Finanztiteln aus. „Es ist noch nicht so, dass vollständige Entwarnung gegeben wird“, so Knoblach. Die klar gezeigte Unterstützung der US-amerikanischen Notenbank für die US-Banken und der Schweizer Notenbank im Einklang mit der Schweizer Regierung bei der Credit Suisse lässt aber hoffen, dass es nicht zu einem Dominoeffekt im Finanzwesen kommen wird. Dazu kommt, dass Marktteilnehmer durchaus zwischen Märkten und Instituten unterscheiden. „Auch Banken ohne Probleme wurden abgestraft“, so Knoblach. „Jetzt wird genau geschaut, wer welche Anleihen hält und über wie viel Liquidität verfügt.“ Die SVB beispielsweise hatte eine schwierige Fristentransformation, welche hierzulande regulatorisch gar nicht erlaubt gewesen wäre. Angesichts eines KGV des gesamten Sektors von nur 6 bestehen durchaus Einstiegskurse bei ausgewählten Titeln.
„Für längerfristig denkende Investoren bedeutet Unterstützung vonseiten der Notenbanken auch, dass sich die Aktienkurse wieder erholen und die Banken zurück in die Gewinnspur kommen können“, sagt Knoblach. „Wie genau ein Produkt aussehen soll, mit dem davon profitiert werden kann, legen die Investoren dann eigenständig fest.“ So kann ein Index erstellt und getestet werden, der nach individuellen Anforderungen aufgebaut wurde. Nach Zulassung durch die Aufsichtsbehörde kann er dann in einen Fonds oder ein Zertifikat implementiert werden. Diese Lösung erlaubt es auch unregulierten Häusern und Family Offices, ein reguliertes und depotfähiges Wertpapier maßgeschneidert für ihre Kunden und Investoren anzubieten.