ClearBridge Investments: Grüner Schwerverkehr: Hoffnungsträger für Umwelt und Investoren

Die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch. Doch um den Klimaschutz weiter voranzubringen, muss auch der Schwerverkehr grün werden. Die Experten von ClearBridge Investments, ein spezialisierter Investmentmanager und Teil von Franklin Templeton, gehen auf neue Technologien ein.

Das Rennen um die Dekarbonisierung des Schwerverkehrs hat begonnen – eine große Chance, die weltweiten CO2-Emissionen zu senken. „Zwar wird dem PKW-Verkehr als Mittel zur Senkung der Treibhausgasemissionen viel Aufmerksamkeit geschenkt, allerdings sind Autos im Vergleich zum Schwerverkehr für einen geringeren Teil des Verbrauchs verantwortlich und machen nur sieben Prozent der weltweiten Emissionen aus“, so ClearBridge Investments. Um eine größere Wirkung zu erzielen, ist die Durchsetzung von nichtfossilen Brennstoffen im Schwerverkehr erforderlich: LKW, Busse, Schiffe und Züge verursachen zusammen mit PKW 14 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.

Grüner Wasserstoff und die Kostenfrage

„Einige neue, umwälzende Technologien haben das Potenzial, den Schwerverkehr zu dekarbonisieren, und bieten Aktionären die Möglichkeit, hiervon zu profitieren“, sagen die Experten von ClearBridge. Eine Technologie, die auch an der Börse hohe Wellen schlägt, ist Wasserstoff. Dieser kann Energie, die von einer primären Energiequelle wie Erdgas, Kohle, Kernkraft, Sonne, Wind oder Wasser erzeugt wird, speichern und abgeben. Bei der Nutzung von Wasserstoff zur Energiegewinnung wird nur Wasser als Nebenprodukt freigesetzt. Das macht Wasserstoff zu einem attraktiven, sauberen Brennstoff. „Immer dann, wenn zur Herstellung regenerative Energien, wie Wind, Sonne oder Wasser genutzt werden, spricht man von grünem Wasserstoff“, so die Fachleute.

Dieser ist aktuell noch rund sechsmal teurer als grauer Wasserstoff, der ohne regenerative Energien hergestellt wurde. Der Hydrogen Council, eine globale Initiative von Energie-, Transport- und Industrieunternehmen, die sich für die Entwicklung und Einführung von Wasserstoff einsetzt, glaubt, dass die Kosten bis 2030 auf etwa 2,60 US-Dollar/kg sinken müssen, um die Dekarbonisierung des LKW-Langstreckenverkehrs auf Basis der Gesamtbetriebskosten wirtschaftlich attraktiv zu machen. Um die Kosten zu senken, arbeiten aktuell verschiedene Unternehmen weltweit an Innovationen. Auch haben Staaten längst erkannt, dass Förderung in diesem Bereich Sinn macht und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit in dieser Zukunftstechnologie sichern kann.

Festkörperbatterien mit Vorteilen gegenüber klassischen Akkus


Ein weiterer Energieträger, der dazu geeignet ist, den Schwerverkehr grüner zu machen, sind Lithium-Metall- oder auch Festkörperbatterien. „Lithium-Metall-Batterien beheben mehrere Probleme, die bei Lithium-Ionen-Batterien auftreten“, so die ClearBridge-Experten. So wiegen Lithium-Metall-Batterien weniger – ein wichtiger Aspekt im LKW-Langstreckenverkehr. Die Verwendung von schwereren Lithium-Ionen-Batterien, mit denen größere Reichweiten erzielt werden, hat den Nachteil, dass weniger Fracht geladen werden kann, was im Transportwesen ein großes Problem darstellt. Außerdem bedeutet der bei diesen Batterien mögliche Verzicht auf Anodenmaterial, dass Lithium-Metall-Batterien sowohl hinsichtlich der Material- als auch der Herstellungskosten günstiger zu produzieren sind. Ein weiterer Vorteil: Sie lassen sich schneller laden als Lithium-Ionen-Batterien. „Inwiefern diese kurzen Ladezyklen in der täglichen Praxis aber Nachteile mit sich bringen könnten, wird aktuell noch erforscht“, so ClearBridge.

Lithium-Metall-Batterien sind im Allgemeinen noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase, wobei der Markt wahrscheinlich nicht vor 2022 bis 2024 genug Vertrauen in diese Technologie setzen wird. Weitere Tests sind noch erforderlich, ebenso wie ein Weg zur Herstellung in großem Maßstab und möglicherweise weitere Schritte, um den schnellen Ladevorgang in der Praxis zu bewerkstelligen. Insgesamt weist aber neben Wasserstoff auch die Lithium-Metall-Batterie eine viel versprechende Perspektive für grünen Schwerverkehr auf.