Invios: „Der schnelle Trend ist ein Irrweg“

Trend oder Megatrend: Der Unterschied entscheidet über die Performance. Denn wer sich bei seiner Geldanlage immer nur von kurzfristigen Trends leiten lässt, wird langfristig nur mit viel Glück erfolgreich sein. „Trends oder Hypes werden oft von den Marketingabteilungen der Bankenindustrie ausgerufen, sind häufig irrelevant und dienen oft nur dem Produktverkauf“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Dagegen bietet das langfristige Investieren in Megatrends große Chancen.“

„Trends werden oft von den Bankberatern von nebenan ausgelöst, die ihren Kunden bestimmte Themen empfehlen”, sagt Kreuz. Dazu gehörten beispielsweise die vielzitierten Abkürzungen BRIC und TMT oder der Neue Markt. Gerade wenn Trends ein eingängiges Kürzel haben, ist Skepsis angesagt: „Je größer das Marketingschleifchen oder, anders gesagt, die sprichwörtliche Verpackung, desto weniger ist drin“, so Kreuz. Der langfristige Erfolg der Investoren mit solchen Trends ist begrenzt. 

Auch heute werden kurzfristige Marketingtrends gespielt: „Kryptowährungen, Blockchain oder der Fonds des Monats X gehören ebenso dazu wie beispielsweise auch Wasserstoff.“ Die Argumente für diese Trends sind oft durchaus nachvollziehbar und tragfähig: „Natürlich ist Wasserstoff eine Schlüsseltechnologie“, so Kreuz. „Aber es ist eben nur ein Subsegment des Megatrends Klimawandel.“ 

Also auch wenn die Argumente gut gewählt sind, handelt es sich oft lediglich um Teiltrends, Brückentechnologien oder nur um „trendy“ Produkte. „Es gibt in all diesen Bereichen gute Anlagemöglichkeiten“, sagt Kreuz. „Allerdings sind sie häufig nicht dauerhaft und deshalb nicht für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet.“ So werden von Banken oder Fondsgesellschaften vielfach Themenfonds zügig auf den Markt gebracht. „Diese sollen dann möglichst schnell Anlegergelder in den jeweiligen Bereichen anziehen, die kurzfristig en vogue erscheinen“, so Kreuz. „Wenn die Performance stimmt, haben Anleger ja zumindest einen kleinen Erfolg.“ Wenn nicht, weil der Trend ausläuft oder gar nicht erst anläuft, hat immer noch die Bank verdient.

Deshalb ist es allokationstechnisch unsinnig, einen nennenswerten Anteil des Portfolios in solche Modetrends zu stecken. Kreuz: „Entscheidend für den Erfolg sind langfristig ausgerichtete Anlagelösungen. Wer hingegen nur auf solche Subthemen setzt, erhöht das Risiko für die eigene Vermögenssicherung unnötig.“

Ein erfolgreicher Mischfonds wird sich daher immer an Megatrends orientieren. Denn anders als die kurzfristigen Schall-und-Rauch-Trends haben sie wirklich nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft, auf das Leben und damit auch auf die Kapitalanlage. „Megatrends sind das, worauf erfolgreiche Investoren setzen“, sagt Kreuz. „Sie sind kein Strohfeuer, sondern laufen langfristig. Sie kreisen konzentrisch um uns Menschen.“ Dazu gehören etwa Klimawandel und Ressourcenknappheit, technologische Durchbrüche und Digitalisierung, Demografie und sozialer Wandel genauso wie die rasante Urbanisierung und die Verlagerung der politischen und wirtschaftlichen Machtverhältnisse. „Alles das sind Megatrends, die sich langfristig in Anlageentscheidungen widerspiegeln müssen“, sagt Kreuz. „Der schnelle Trend ist ein Irrweg.“