Das Jahr 2022 beginnt ähnlich wie das letzte Jahr, Renditen steigen und Value entwickelt sich besser als Growth. So fasst David Wehner, Senior Portfoliomanager bei Do Investment, seine Sicht auf das Jahr in einem Marktkommentar zusammen.
Mittlerweile korrigieren auch die Tech-Giganten in den USA. Steigende Renditen sind ein Brems-Anker für Wachstumswerte, da ihre Bewertungen unattraktiver werden. Allerdings sind Märkte keine Einbahnstraßen. Derzeit geht der Markt davon aus, dass der geldpolitische Kurs der US-Fed durch vier Zinserhöhungen in diesem Jahr gekennzeichnet sein wird. Mit Blick in die Historie wir eines schnell klar: Der geldpolitische Übergang erfolgt nicht linear.
Wir sind der Auffassung, dass das Jahr 2022 das „Jahr des Übergangs“ sein wird. Die Reduktion der expansiven Geldpolitik wird ihre Spuren hinterlassen und in einer höheren Volatilität münden. Für den DAX40-Aktienindex können wir uns im Jahr 2022 eine breite Handelsspanne von 14.000 Punkten bis zu 18.000 vorstellen. Der amerikanische Aktienindex S&P 500 wird unserer Auffassung nach sein Jahreshoch bei 5.500 Punkten erreichen. Auf der Rentenseite gehen wir ebenfalls von einer breiten Handelsspanne aus. Zehnjährige Bundesanleihen werden sich zwischen -0,30 und 0,10% bewegen, US-Anleihen zwischen 1,35 und 2,10%. Aus diesem Grund bietet die Korrektur bei Growth-Aktien auch Chancen, bei amerikanischen, asiatischen und europäischen Wachstumstiteln wieder zuzugreifen. Allerdings ist die richtige Auswahl wichtig. Die Zeit des „unendlichen Quantitative Easing“ ist vorbei, und somit auch die Zeit für das „blinde Kaufen“ von spekulativen Aktien, die auch gerne als innovative „Einhörner“ bezeichnet werden.