Ein grüner Präsident lässt die USA träumen – und die Investoren

Joe Biden scheint grüner als jeder US-Präsident vor ihm. Billionen sollen in den klimagerechten Umbau der US-amerikanischen Wirtschaft fließen. Ein Konjunkturprogramm sondergleichen. Profitieren wird aber nicht nur das Klima. Profitieren werden die Unternehmen, die die Produkte für die Klimawende haben. Ein Traum für Investoren.

Profitieren werden neben US-Unternehmen vor allem Firmen aus Ländern, die bereits eine große Expertise mit Klimaprodukten aufweisen. Dazu zählt auch Deutschland. Denn die Ziele sind hoch gesteckt, die US-amerikanische Wirtschaft wird kaum in der Lage sein, den gesamten Topf an grüner Förderung auszuschöpfen. Und das, obwohl Bidens „buy american“ genau das schaffen sollte.

Nun lässt sich fröhlich nachschauen, wie sich am besten vom grünen Boom des grünen Präsidenten profitieren lässt. Dabei sollten Anleger aber immer berücksichtigen, dass die Börse die meisten fetten Happen bereits eingepreist hat. Viele Aktien von als Umbau-Gewinnern gehandelten Branchen haben bereits stark zugelegt. So wurden Windenergiefirmen bereits stark gehandelt, Turbinenhersteller fallen in diese Kategorie genau wie die Hersteller von Solarpaneelen.

Wasserstoffaktien werden bereits seit einiger Zeit als Gewinner gehandelt – mit den entsprechend hohen Aufschlägen auf den Kurs. Wer Elektroautos anbietet kann sich freuen, die Hersteller von Batterien, deren Zulieferer und Zuzulieferer. Die Ketten werden durchleuchtet, die üblichen Verdächtigen gewinnen also. Die Frage ist: wo ist noch Luft?

In Branchen, die nicht so ganz direkt mit dem Thema Klima in Verbindung gebracht werden. Dazu gehört etwa die Landwirtschaft. Bidens Ergrünung soll auch in der US-Landwirtschaft Spuren hinterlassen. Die Hersteller von Maschinen, aber auch die Landwirtschaftsbanken, die in den USA traditionell stark in der Finanzierung der Farmer sind, werden gewinnen. Roboter werden Einzug halten und die Felder bestellen, Unkraut zupfen statt es wegzuspritzen.

Auch am Bau sind noch Reserven zu heben. Die USA sind in mancherlei Hinsicht immer sehr lässig bis nachlässig gewesen, wenn es um Immobilien geht. Dämmung? Heizung? Stabilität? Der Schnee in Texas hat die Mängel gezeigt – und Bidens Programme sollen auch hier Abhilfe schaffen. Firmen mit dem entsprechenden Knowhow werden gefragt sind, als Berater wie als Ausführende. Manche sitzen in Asien, viele mit der zusätzlichen Öko-Expertise in Europa.

Für Investoren tut sich also ein reiches Füllhorn an Möglichkeiten auf. Zumal zusätzlich auch eine große Schar interessanter, neuer, junger StartUps in den Markt der CleanTech dringt. Nicht alle davon sind investierbar, aber an der Börse werden in den kommenden Jahren doch immer mehr zu finden sein. Eine junge Branche mit großen Chancen, wer wollte da nicht dabeisein?