AIR GmbH: Berufsunfähigkeitsversicherung: Individuelle Lebensfaktoren werden oft übersehen

Für die meisten Menschen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ein wesentlicher Baustein für ihre Sicherheit. Standardisierte Empfehlungen stoßen jedoch oft an Grenzen, da individuelle Lebensfaktoren nicht ausreichend berücksichtigt werden. „Um Verbraucher zu befähigen, ihre finanzielle Sicherheit gezielt zu gestalten, ist ein Überblick über ihre Gesamtsituation und gleichzeitig ein präzises Erkennen der Bedürfnisse notwendig“, sagt Horst Schneider, CEO der AIR GmbH, „Die Beachtung aller relevanten Faktoren stellt eine besondere Herausforderung in der Finanzberatung dar.“ Durch die richtigen Fragen ließen sich bei der BU aber die gröbsten Fehler leicht vermeiden.

Banal, aber durchaus entscheidend, sind ein paar grundsätzliche Fragen: Welche Geldströme will ich in welchem Ausmaß im Fall des Falles wie lange absichern? „Dazu gehören detailliertere Überlegungen, wie etwa danach, welche Bereiche meines Lebensstiles ich absichern möchte“, so Schneider. „Welchen Stellenwert haben Hobbies, Sport oder Reisen in meinem Leben?“

Eine besondere Rolle spielt die Wohnsituation. So ist zu klären, ob eventuell bestehendes Eigentum oder eine Mietwohnung weiter bewohnt werden sollen. „Das beeinflusst auch die weitere Frage, ob bestehende Finanzierungen durch die BU abgesichert werden müssen“, so Schneider. Denn natürlich ist es alternativ auch möglich, kreditfinanziertes Eigentum zu verkaufen und damit den Kredit abzulösen.

Ein heikler Punkt: Soll das Einkommen des Partners in die verfügbaren Geldströme eingerechnet werden? „Wird das Einkommen des Partners einbezogen, verringert sich die erforderliche Absicherung, die BU wird kostengünstiger“, sagt Schneider. „Auf der anderen Seite entsteht daraus eine erhöhte Abhängigkeit der Partner voneinander.“

Auch die Frage nach dem Zeitpunkt des Eintritts der Berufsunfähigkeit ist zu berücksichtigen und wird selten mitberechnet. „Hier sind zwei Aspekte zu beachten“, sagt Schneider. „Auf der einen Seite kann über die BU ohnehin nur eine bestimmte Höhe des Nettoeinkommens abgesichert werden.“ Daher ist es wichtig zu prüfen, wann die gesetzliche Altersversorgung ein ausreichendes Niveau erreicht hat, sodass eine weitere Einzahlung in die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht mehr sinnvoll ist. Das ist insbesondere im Alter zwischen 63 und 67 relevant. „Auf der anderen Seite ist aber ein frühzeitiger Eintritt der Berufsunfähigkeit so einzukalkulieren, dass auch bei einem Vierzigjährigen, der berufsunfähig wird und nicht mehr in die Rentenkasse einzahlt, eine ausreichende Versorgung bis ins hohe Rentenalter gesichert ist.“

„Der Mix aus individuellen Lebensumständen, wirtschaftlichen Entwicklungen und gesetzlichen Bestimmungen ist also komplex und selbst für Profis schwer überschaubar“, sagt Schneider. In diesem Zusammenhang spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. So können alle relevanten Daten in einem standardisierten Prozess abgefragt werden und den passenden Absicherungsbedarf zuverlässig feststellen. „Erst wenn alle Antworten ermittelt wurden, macht es Sinn, den passenden Versicherungspartner nach Preis und Leistung auszuwählen“, so Schneider. „Auf diese Weise steht der Verbraucher im Fokus und das Produkt wird Mittel zum Zweck.“

Die wichtigen Fragen im Überblick

Themen, die im Falle der Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt werden müssen:
1. Kredit: Rate absichern oder Finanzierungsgegenstand verkaufen. Welche Restbelastung bleibt?
2. Partnereinkommen: Als Konstante miteinbeziehen oder jeweils unabhängig vom Partner absichern?
3. Miete: Wohnung behalten können oder wollen? Welche Miete ist zu kalkulieren?
4. Freizeit: Was kosten die Freizeitaktivitäten?
5. Dauer: Wie lang soll die Arbeitsunfähigkeit abgesichert sein? Bis zur Rente oder lebenslang?
6. Lücke: Soll bei frühem Eintritt die größere Lücke in der gesetzlichen Rente mit abgesichert werden?
7. Lebensstil: Welche Kosten sind unbedingt notwendig?

Mit allen Antworten lässt sich die monatliche Absicherungshöhe (netto) festlegen und daraus die Absicherungssumme ableiten.

Anschließend wird beantwortet, welche Absicherung zur Deckung des monatlichen Bedarfs gewählt wird:
1. Berufsunfähigkeitsabsicherung: Greift ab 50 Prozent Berufsunfähigkeit.
2. Erwerbsunfähigkeitsabsicherung: Greift, wenn maximal drei Stunden pro Tag gearbeitet werden kann.
3. Grundfähigkeitsabsicherung: Greift, wenn bestimmte Grundfähigkeiten oder Krankheiten auftreten.

Mit allen Antworten lässt sich zuletzt der Versicherungspartner auswählen.