aream: Rückenwind für Erneuerbare

Bei der Windenergie ist Deutschland auf Rekordkurs: Die Zahl der Neuanlagen steigt rapide an. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurde so viel Energieleistung zugelassen wie noch nie von Januar bis September. „Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren tragen Früchte“, kommentiert Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Das ist aber auch nötig, um die deutschen Klimaschutzziele glaubhaft anzusteuern.“

Nach Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land ging in Deutschland zwischen Januar und Ende September über 50 Prozent mehr Neuanlagenleistung in Betrieb als im Vergleichszeitraum 2022. Der Brutto-Zubau betrug 2.475 Megawatt (MW), damit wurde nach drei Quartalen bereits der Vorjahreswert von 2.405 Megawatt übertroffen. Noch dynamischer als der Zubau entwickelten sich die behördlichen Genehmigungen: Bundesweit wurden in den ersten neun Monaten 976 neue Windräder neu zugelassen, ihre Gesamtleistung summiert sich auf 5,2 Gigawatt Leistung. Das ist ein Rekordwert und entspricht einem Leistungsplus von 77 Prozent.

Die Fachagentur erwartet daher, dass der Brutto-Zubau bis Jahresende die Drei-Gigawatt-Schwelle überschreiten wird, zuletzt war dies 2017 der Fall. Das neu genehmigte Leistungsvolumen könnte bis Ende Dezember auf mehr als sechs Gigawatt anwachsen. „Insbesondere die schleppenden Genehmigungsverfahren haben in der Vergangenheit häufig den Zubau gehemmt, weswegen die neuen Zahlen ermutigend sind“, sagt Voigt. Die Branche brauche aber weiter politische Unterstützung, schließlich trübe sich das geschäftliche Umfeld aufgrund gestiegener Kosten und Zinsen ein.

Der Oktober bescherte den deutschen Windanlagen einen äußerst ertragreichen Monat. Der Wind blies kräftig, Schleswig-Holstein verzeichnete sogar orkanartige Stärken und Sturmfluten. „Insgesamt erzielten die Anlagen eine exzellente Performance“, so Voigt. Die Zielerreichung lag bei 121 Prozent.

Der goldene Oktober fiel dagegen ins Wasser, die Sonne zeigte sich eher selten. Die deutschen Solaranlagen schafften dennoch „eine stabile Performance bei durchschnittlichen Einstrahlungswerten“, erklärt Voigt. Die Zielerreichung betrug 95 Prozent. Schlechter sah es in Spanien aus: Dort wurde der Ertrag bei leicht unterdurchschnittlicher Einstrahlung durch Abregelung (circa 740 MWh) verringert, die Zielerreichung lag bei 67 Prozent. „Ansonsten war die Performance stabil“, so Voigt. In Italien wiederum sorgten verschiedene technische Ausfälle hauptsächlich bei Wechselrichtern für eine unterdurchschnittliche Performance: Der Sollwert wurde nur zu 89 Prozent erreicht.