Fair Alpha: Investmentvehikel: Offshore oder Onshore?

Immer mehr Investmentideen werden nicht mehr über Fonds, sondern über Verbriefungen umgesetzt. „Die Vorteile liegen auf der Hand: geringere Kosten, mehr Flexibilität und eine höhere Geschwindigkeit beim Set-up“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat bei Fair Alpha. „Und statt die Verbriefungen in Drittstaaten aufzulegen, werden vermehrt Strukturen in Luxemburg aufgesetzt.“ Onshore statt Offshore sorgt für deutliche Verbesserungen bei Transparenz und Handelbarkeit.

Einige bekannte Steueroasen oder auch die Kanalinseln dienten über lange Zeit als beliebte Heimat für Verbriefungen. „Die regulatorischen Anforderungen sind dort oft einfacher zu bedienen, was die Produkte teilweise geringfügig günstiger macht“, sagt Knoblach. „Doch Standorte außerhalb der EU weisen auch gravierende Nachteile auf.“ So bestehen oft keine Doppelbesteuerungsabkommen mit bestimmten Ländern, was höhere Steuerlasten bei den Erträgen verursachen kann. Zudem ist die Handelbarkeit und auch die Segregation – Stichworte Emittentenrisiko – oft nicht vollständig gegeben. 

„Oder es werden keine Wirtschaftsprüfer gefordert bei Auflegung und in der Begleitung der Produkte“, so Knoblach. Das mache die Produkte ein wenig günstiger, sei aber Sparen an der falschen Stelle. „Gerade institutionelle Anleger sind darauf angewiesen, dass alle regulatorischen Vorgaben eingehalten werden“, so Knoblach. Für sie sind in der EU aufgelegte Investmentvehikel der optimale Weg, um eine Investmentidee umzusetzen oder sich an einer Strategie zu beteiligen. Luxemburg ist bereits 2014 mit einem Verbriefungsgesetz sehr weitgehend in die Regulierung der Verbriefungen eingestiegen, weitere Anpassungen haben es stetig an die Marktgegebenheiten angepasst. 

„Der Standort Luxemburg ist optimal, da das Land an sich bereits sehr international aufgestellt ist und sich dies auch in der Regulierungsgesetzgebung bemerkbar macht“, sagt Knoblach. „Die politische Situation ist sehr stabil, von dort aus lassen sich Verbriefungen für die gesamte EU schaffen.“ Das wird umso wichtiger, da nach dem Brexit Unsicherheit aufkommt, ob in Großbritannien aufgelegte Produkte noch langfristig in Euro erworben und vertrieben werden dürfen. „Von den Kanalinseln als Domizil von Verbriefungen ganz zu schweigen. Hier besteht eine doppelte Rechtsunsicherheit durch den Status als Kronland und die teilweise Zugehörigkeit zur UK-Jurisdiktion“, sagt Knoblach.