First Mover: Finance in Motion finanziert Blue-1-Solarpark in Albanien

Die auf Impact-Investments spezialisierte Finance in Motion GmbH finanziert über den Green for Growth Fund einen 50-MW-Solarpark in Albanien. Zum ersten Mal wird dabei in einem Land außerhalb der EU ein Park gebaut, der ohne staatliche Unterstützung auskommt. Und auch ohne, dass bereits im Vorfeld ein Stromabnahmevertrag geschlossen wurde. „Das zeigt, wie wettbewerbsfähig die erneuerbaren Energien mittlerweile sind“, sagt Sylvia Wisniwski, Managing Director Finance in Motion.

Die Investition ist dabei sowohl aus Impact- wie aus Renditesicht interessant. „Wir sind hier mit Blue 1 der First Mover für einen ganz neuen Ansatz“, so Wisniwski. Denn anders als andere Projekte wird Blue 1 nicht nur ohne staatliche Subventionen finanziert und gebaut. „Die 28 Millionen Euro betragende Finanzierung wurde auch abgeschlossen, ohne dass ein Stromabnahmevertrag (PPA) zu einem festen Preis vereinbart wurde.“ Das ist eine Struktur, die in dieser Form erstmals in einem Nicht-EU-Land vorkommt. Ohne festes PPA zu starten ermöglicht es, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen und dabei das Risiko durch intensive Marktbeobachtung zu steuern. „Das macht den Fonds besonders für risikobewusste Anleger attraktiv“, so Wisniwski.

Durch eine neuartige Strukturierung des Projekts mit lokalen Baufirmen als Partner profitiert der Darlehensnehmer von geringeren Baukosten, was auch mögliche Bauverzögerungen abfedert. Gleichzeitig ist die Finanzierung so flexibel, dass sie so gut wie unempfindlich gegenüber Marktschwankungen ist und die Investoren später von der Unterzeichnung eines PPAs zu möglicherweise höheren Preisen profitieren. Angesichts der Energieknappheit nach dem Wegfall der russischen Gaslieferungen ist mit höheren Preisen zu rechnen, als sie in den vergangenen Jahren zu erzielen waren. „Das ermöglicht auch eine für den Bereich erneuerbare Energien sehr kurze Finanzierungslaufzeit von 12 Jahren“, so Wisniwski. „Wir gehen davon aus, dass durch die besseren Konditionen die ausgereichten Darlehen schneller zurückgeführt werden können.“

Die Investition des Green for Growth Fund (GGF) unterstützt damit direkt ein klimaanfälliges Land, das keinen ausreichenden Zugang zu Kapital hat, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, und erzeugt so den gewünschten Impact. „Zudem stärkt Blue 1 die albanische Binnenkonjunktur und hat positiven Einfluss auf die Beschäftigung, da es ausschließlich von albanischen Partnern betrieben und gebaut wird“, sagt Wisniwski. „Um das Projekt umzusetzen, sind diese auch selbst ein großes Risiko eingegangen, waren die Lieferketten doch durch Covid und den Ukraine-Krieg angeschlagen.“ Doch hier konnten dank der Erfahrung der Beteiligten alle Materialien beschafft und verbaut werden.

Das Projekt setzt zudem neue Umwelt- und Sozialstandards, indem es sich an der EU-Taxonomie orientiert. „So trägt es vor allem angesichts des derzeit in Albanien noch bestehenden Energiemix direkt zur Eindämmung des Klimawandels und zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung bei“, sagt Wisniwski.

Die Transaktion zeigt, dass das Projektfinanzierungsteam von Finance in Motion in der Lage ist, Fremdkapitalkapazitäten für Eigenkapitalfonds zu platzieren, die in der CEE- und SEE-Region für schwer zu finanzierende Vermögenswerte tätig sind. „Finance in Motion wird sich auch weiterhin auf diese Fähigkeiten und internen Kapazitäten verlassen – sowohl für bestehende Fonds als auch für neue Eigenkapitalfondskonzepte, die in der Region aufgelegt werden sollen“, so Wisniwski. Als weltweit führender Impact-Asset-Manager investiert Finance in Motion in Schwellenländern, um die ökologischen und sozialen Herausforderungen der Welt zu bewältigen und gleichzeitig nachhaltige, langfristige Erträge zu erzielen. „So machen wir uns die Macht der Finanzen zunutze, um für Investoren, die Menschen vor Ort und den Planeten etwas zu bewirken“, sagt Wisniwski.