Abermals wurde die Hoffnung auf eine baldige Zinswende durch höher als erwartet ausfallende Inflationszahlen in den USA enttäuscht. Sowohl der Consumer Prices Index als auch die Kerninflation (Core CPI) legten auf Monatssicht im September stärker als erwartet zu. Die jährliche Kerninflationsrate stieg sogar auf ein neues 40-Jahreshoch. Gemeinsam mit einem weiterhin sehr stabilen US-Arbeitsmarkt dürfte dies der US-Notenbank Fed genug Munition liefern, auf ihrer nächsten Sitzung Anfang November die Zinsen erneut um 75 Basispunkte anzuheben. Schwierig bleibt die Lage in China. Dort fielen die von Caixin veröffentlichten Einkaufsmanagerindices in den kontraktiven Bereich. Die immer wieder auftretenden Schließungen in einigen Städten im Zuge der Null-Covid-Politik belasteten die Wirtschaftstätigkeit. Ob der nun tagende Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas neue Impulse für die künftige Wirtschaftspolitik liefern kann oder ob es einen großen Befreiungsschlag für den sehr fragilen Immobiliensektor geben wird, bleibt vorerst offen. Erste Indikationen deuten allerdings zumindest auf eine weitere Fortsetzung der Null-Covid-Politik hin.
In Erwartung weiterer kräftiger Zinserhöhungen blieb der Druck auf die US-Zinsmärkte hoch. In Europa kamen derweil Spekulationen auf, dass Deutschland gemeinsame europäische Schulden zur Bekämpfung der Energiekrise unterstützen könnte. Entsprechend negativ war auch hierzulande die Zinsentwicklung. Die abermals deutlich steigenden Zinsen in der Eurozone und den USA konnten dem Rententeil der Moventum-Portfolios allerdings nur wenig anhaben, da die Duration sehr kurz, teilweise sogar geldmarktnah ist. Da sich auch die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen stabil hielten, konnte auf der Rentenseite eine Outperformance generiert werden.
Die Aktienmärkte, hin und her gerissen zwischen der Hoffnung auf eine Zinswende und der harten Realität weiterhin kräftig steigender Inflationsdaten, zeigten sich im Verlauf der letzten beiden Wochen sehr volatil, konnten den Betrachtungszeitraum letztlich aber mit einer leicht positiven Note beenden. Aufgrund des Gegenwinds von der Zinsseite entwickelten sich „Growth“-Aktien deutlich schwächer als „Value“-Titel. Die Portfolios sind stilmäßig ausgewogen aufgestellt und sind somit von der „Growth“-Underperformance nicht negativ betroffen. Auf regionaler Ebene profitierten die Portfolios von ihrer Übergewichtung Japans und der Region Lateinamerika innerhalb der Schwellenländer. Auf Sektorebene half die Übergewichtung in den Bereichen Gesundheit und Industrie.
Auf der Währungsseite gab die Volatilität etwas nach und der Euro notierte im Bereich von 0,97 EUR/USD. Im Betrachtungszeitraum konnte in Summe der US-Dollar gegenüber dem Euro etwas zulegen, was sich positiv auf die Portfolios auswirkte, da auf der Rentenseite Fremdwährungsengagements aufgrund der hohen Kosten für die Währungsabsicherung nicht vollständig abgesichert sind.
Im volatilen Marktumfeld konnten die Moventum-Strategien abermals vor allem von ihrer Aufstellung auf der Rentenseite profitieren, wo die kurze Duration und Geldmarktengagements den größten Mehrwert brachten. Aber auch die Aktienseite dürfte insbesondere aufgrund ihrer Sektorkomposition und selektiven Engagements in den Schwellenländern in Summe outperformt haben.
Das PWM-Portfolio hielt sich in den volatilen ersten beiden Oktoberwochen aufgrund einer reduzierten Investitionsquote stabil. Von der insgesamt leicht positiven Aktienmarktentwicklung konnte über die Mischfondsstrategien profitiert werden. Die Rentenseite hielt sich im Umfeld steigender Zinsen recht stabil, da faktisch nur noch Fonds ohne Exposure zur Zinsentwicklung in der Eurozone bzw. den USA allokiert sind. Bei den Alternatives konnten einige Strategien von einer Stabilisierung der (Zins-)Volatilität profitieren und bei den Long-Short-Produkten wurde von der Outperformance des „Value“-Faktors profitiert. Auf der Rohstoffseite gab der Goldpreis leicht nach.