Nach den unaufhaltsamen Anstiegen in den Vorwochen legten die Aktienmärkte eine Verschnaufpause ein, während die Renditen an den Staatsanleihemärkten weiter leicht nach oben tendierten. Hierzu dürfte die weitere Aufhellung des globalen Konjunkturklimas beigetragen haben, wie sich an den globalen Einkaufsmanagerumfragen zeigt. So stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie überraschend deutlich auf 50,3 Punkte und notiert damit erstmals seit 16 Monaten wieder über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Ähnliches gilt für die Dienstleistungsbranche, wo sich beispielsweise der entsprechende Index für die Eurozone mit 51,5 Punkten klar über der Expansionsschwelle behaupten konnte. Sehr robust zeigt sich auch der US-Arbeitsmarkt: Mit 303.000 neu geschaffenen Stellen im März lag die Zahl deutlich über den Erwartungen und die Arbeitslosenquote gab wieder nach. Geringe Angst vor Arbeitslosigkeit befeuert die Konsumlust in den USA und sorgt für stabiles Wirtschaftswachstum, was uns in unserer konstruktiven Positionierung für das laufende Quartal bestärkt.
In diesem Umfeld begannen die Anleihemärkte, den Beginn der Zinssenkungen in den USA weiter nach hinten zu verschieben, und inzwischen wird nicht mehr ausgeschlossen, dass die EZB sogar vor der Fed die Zinsen senken könnte. Hierzulande hat sich nämlich der Disinflationstrend fortgesetzt und die Inflation ist in der Jahresrate im März von 2,6 auf 2,4 Prozent etwas stärker als vom Konsensus erwartet gesunken (Kerninflation: 3,1 auf 2,9 Prozent). Die nächste EZB-Sitzung findet diese Woche statt und eventuell gibt es neue Hinweise, wann die erste Zinssenkung erfolgen wird. In den USA werden derweil alle Augen auf die Mitte der Woche veröffentlichten Inflationszahlen gerichtet sein. Die anhaltend robuste Entwicklung der US-Konjunktur ließ die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe deutlich auf 4,4 Prozent ansteigen. Die zehnjährige deutsche Bundesanleihe kletterte auf 2,4 Prozent.
Eine geringere Zinssensitivität und fallende Risikoaufschläge sorgten derweil bei Investment-Grade-Anleihen und Hochzinsanleihen für eine positive Entwicklung. Die Moventum-Portfolios profitierten daher sowohl von ihrer kürzeren Durationspositionierung als auch von ihren Beimischungen im Kreditsegment. Auf der Aktienseite verlief die Entwicklung in den USA und in Europa ähnlich. Nachteilig wirkte sich jeweils die Outperformance des Value-Segments aus, da Growth unter dem steigenden Zinsumfeld litt. Auch die Sektorpositionierung mit ihrer hohen Gewichtung im IT- und Gesundheitsbereich wirkte in diesem Umfeld nachteilig. Selektiv beigemischte Value-Fonds konnten jedoch überzeugen. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung zeigte der japanische Aktienmarkt, welcher unter Gewinnmitnahmen litt. Wir bleiben hier jedoch auch für das zweite Quartal konstruktiv eingestellt und entsprechend übergewichtet. Eine Outperformance konnten die Emerging Markets erzielen, wo die Portfolios breit gestreut engagiert sind.
Der negativen Aktien- und Rentenmarktentwicklung in den vergangenen beiden Wochen konnten sich die Moventum-Portfolios nicht vollständig entziehen. Die Kursverluste auf der Rentenseite fielen jedoch dank der dargestellten Positionierung und einer guten Entwicklung insbesondere der flexiblen Rentenfonds deutlich geringer aus. Auf der Aktienseite konnte der nachteilige Allokationseinfluss durch die Growth-Übergewichtung und die Underperformance Japans auch durch eine gute Fondsselektion nicht vollständig kompensiert werden. Das PWM-Portfolio entwickelte sich in den vergangenen beiden Wochen positiv und konnte sich den negativen Vorgaben der Aktien- und Rentenmärkte entziehen. Haupttreiber war die anhaltende Rallye beim Goldpreis, an der wir dank des HANSAgold entsprechend partizipieren konnten. Auf der Rentenseite erzielten zudem die mehrheitlich kurz und kreditlastig positionierten Fonds eine positive Wertentwicklung und die Fonds im Segment der Alternatives waren weder von den Zinssteigerungen noch von den Kursrückgängen an den Aktienmärkten betroffen. Wir konnten mit dem Aquantum Active Range sogar von der steigenden Volatilität im US-Aktienmarkt profitieren. Die Mischfonds entwickelten sich zumeist entsprechend der Marktvorgabe, ebenso die Aktienfonds. Dort konnte der Ardtur European Focus vom freundlichen Umfeld für Value-Aktien profitieren und outperformen.