securities.lu: Chancen nutzen, statt zu heulen

US-Präsident Donald Trump haut mit seiner Zollpolitik auf den Tisch – und Europa heult. „Falsch“, sagt Stephan Blohm, Verwaltungsrat bei Finanzdienstleister securities.lu: „Wir sollten den Schock als Weckruf sehen – und Chancen nutzen, statt nur Untergangsszenarien zu malen.“ Ein Kommentar.

In Politik und Medien dominieren die Klagen über die möglichen Folgen der von Trump angekündigten Zölle: höhere Preise für Verbraucher, Einbruch im Welthandel, Gefahr für die deutsche Wirtschaft. Wer aber nur auf die Risiken starrt, denkt kleingeistig und hysterisch.

Kurzfristig werden uns die Zölle Probleme bereiten, aber der Schmerz sollte uns ein Weckruf sein: Vielleicht tut es zwei, drei Jahre weh – doch genau das zwingt uns, neue Märkte zu erschließen und gewachsene Strukturen zu hinterfragen. Aus der lieb gewonnenen Komfortzone sind wir ohnehin schon raus.

Warum also nicht die Partnerschaften zu anderen Ländern aktiv ausbauen? Warum gehen wir nicht aktiv auf die Märkte zu, die wie wir von den Zöllen getroffen werden? So wie Brasilien, das Anfang des Monats mit Zöllen von teilweise 50 Prozent belegt wurde. Oder Indien, das zuletzt wegen der Ölimporte aus Russland Trumps Zorn auf sich zog. Viele dieser Nationen sind noch hungrig nach Erfolg, dort gibt es – anders als bei uns – dieses ewige Festhalten am Etablierten nicht.

Europas größte Gefahr ist ohnehin nicht Trump, sondern unsere eigene Selbstzufriedenheit. Trotz Krisenanzeichen herrscht noch immer die Sattheit vor, Zwang zur Veränderung wird primär als Risiko gesehen. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Wenn wir die aufstrebenden Länder unterschätzen und nicht schnellstens anfangen, neue Handelswege zu bauen, werden wir schneller abgehängt, als wir gucken können.

Mittelfristig – in vier bis acht Jahren – werden wir gestärkt aus dieser Phase hervorgehen. Die Zölle werden bleiben, auch nach Trump. Also sollten wir die aktuelle Situation für uns nutzen, statt sie zu fürchten.

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