Sutor Bank: Dividenden: Warum der Blick nach Deutschland lohnt

Dividenden sorgen für laufende Erträge, vermitteln Stabilität und gelten als Ausdruck finanzieller Stärke eines Unternehmens. Aus Sicht der Hamburger Sutor Bank sind Dividenden daher eine wertvolle Unterstützung bei Anlageentscheidungen – jedoch kein allein tragfähiges Kriterium, zumal in den vergangenen Quartalen immer wieder die Diskussion über rückläufige Dividenden aufkam.

„Dividenden liefern wichtige Hinweise, ersetzen aber keine ganzheitliche Analyse“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Sutor Bank. „Gerade in einem Umfeld, in dem die Dividendenrenditen vieler Aktien unter den Renditen risikoloser Anlagen liegen, sollten Anleger nicht nur auf die Ausschüttung schauen, sondern auch auf Geschäftsmodell, Ertragskraft, Bilanzqualität und langfristige Perspektiven.“

Tatsächlich zeigen aktuelle Marktentwicklungen, dass Dividendenrenditen im Durchschnitt derzeit häufig niedriger ausfallen als etwa die Verzinsung von Staatsanleihen oder selbst von Geldmarktanlagen. Dennoch behalten Dividenden ihre Bedeutung – insbesondere als Entscheidungshilfe im internationalen Vergleich. Und hier sind in Europa und vor allem in Deutschland attraktive Möglichkeiten zu finden.

DAX: Rückgang von Ausschüttungen auf einzelne Branchen fokussiert

Die Diskussionen rund um die erwarteten und geplanten Dividenden der DAX-Unternehmen für das Jahr 2026 verdeutlichen das. „Zwar ist insgesamt ein leichter Rückgang der Ausschüttungssumme zu erwarten, doch dieses Bild wird maßgeblich von einzelnen Branchen geprägt“, so Beil. Ein Großteil der DAX-Konzerne plant stabile oder steigende Dividenden, und die Gesamtausschüttungen bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. „Auffällig ist zudem, dass ein erheblicher Teil der Unternehmen Dividendenrenditen von drei Prozent oder mehr erwarten lässt“, sagt Beil. „Viele deutsche Unternehmen gestalten ihre Ausschüttungspolitik sehr verlässlich – und das unabhängig von kurzfristigen Konjunkturbewegungen.“

Im internationalen Vergleich zeigen sich klare Unterschiede: Während der US-Aktienmarkt schon immer mehr auf Kursgewinne und Aktienrückkäufe setzt und entsprechend niedrigere durchschnittliche Dividendenrenditen aufweist, liegen Deutschland und auch Frankreich und die Schweiz spürbar darüber. Diese Märkte sind geprägt von einer traditionell stärkeren Dividendenkultur. Unternehmen verstehen Ausschüttungen hier vielfach als festen Bestandteil ihrer Kapitalmarktstrategie.

„Deutschland, Frankreich und die Schweiz bieten Anlegern, die Dividenden als Orientierung nutzen, ein interessantes Umfeld“, sagt Mathias Beil. „In den USA steht stärker der Aktienkurs im Vordergrund. Das ist nicht besser oder schlechter – aber es führt zu unterschiedlichen Ertragsprofilen.“ Auch Konzepte wie sogenannte Dividenden-Aristokraten unterstreichen diesen Unterschied. Während in den USA sehr lange Serien kontinuierlicher Dividendenerhöhungen verbreitet sind, ist der Kreis solcher Unternehmen in Deutschland kleiner. Dennoch gibt es auch hier Konzerne mit bemerkenswerter Dividendenkontinuität, die für einkommensorientierte Anleger interessant sein können.

„Das Thema Dividenden zeigt, wie wichtig eine Diversifizierung über verschiedene Länder ist. Deutschland sollte aus Dividendengesichtspunkten in keinem Portfolio fehlen“, fasst Mathias Beil zusammen.