Sutor Bank: Silber holt zum Gold auf – Zielpreis 52 Dollar

Die Rohstoffmärkte erleben ein unruhiges Jahr 2025. Besonders Edelmetalle stehen im Fokus, Silber holt mit kräftigen Preissteigerungen gegenüber dem so stark laufenden Gold auf. „Nach Jahren relativer Unterbewertung deutet vieles darauf hin, dass sich das historische Gleichgewicht zwischen den beiden Edelmetallen wiederherstellt“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank.

Die derzeitige Entwicklung des Silberpreises deutet dabei auf eine langfristige Trendwende hin. „Zum ersten Mal seit 14 Jahren schaffte der Silberpreis Ende August die Marke von 40 US-Dollar pro Unze“, so Beil. „Nur wenige Wochen später, Anfang Oktober, lag er bereits bei 47,51 US-Dollar.“ Dieser Anstieg wird durch mehrere Faktoren begünstigt: Zum einen endet die Zinssenkungspause der US-Notenbank, was typischerweise Edelmetalle beflügelt. Zum anderen wächst die industrielle Nachfrage nach Silber – insbesondere in der Solar- und Halbleiterindustrie, wo Silber als Schlüsselmetall gilt.

Gold-Silber-Ratio: Silber zieht dynamisch nach

Besonderes Augenmerk verdient die sogenannte Gold-Silber-Ratio, die das Verhältnis der beiden Metalle zueinander beschreibt. „Diese Zahl zeigt, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu kaufen“, sagt Beil. „Aktuell liegt diese Ratio bei etwa 94 – deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 67.“

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Diese Ratio hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder stark geschwankt – getrieben durch Krisen, Inflation, geldpolitische Veränderungen und spekulative Bewegungen. „Doch immer oszillierte das Verhältnis um seinen historischen Mittelwert“, sagt Beil. In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit stieg die Ratio häufig an – Gold war als sicherer Hafen gefragter. „In Wachstumsphasen oder bei anziehender Industrieproduktion hingegen holte Silber auf, da es neben seiner monetären auch eine industrielle Komponente besitzt“, erklärt Beil. Genau dieses Muster scheint sich derzeit zu wiederholen: Während Gold auf hohem Niveau verharrt, zieht Silber mit dynamischem Momentum nach.

Auch Wechselkurse spielen eine Rolle. Aus Euro-Sicht hat sich der Goldpreis seit Jahresbeginn (1.1-22.9.2025) um 26,33 Prozent verteuert. In US-Dollar gerechnet beträgt der Anstieg sogar 42,78 Prozent. „Das zeigt zum einen, wie sehr die Edelmetallpreise vom Dollar abhängen“, so Beil. „Es zeigt aber auch die Chancen, sollte sich die US-Währung stabilisieren.“ Dann könnten Rohstoffpreise im Euroraum noch stärker steigen – ein Szenario, das auch Silber zusätzlichen Rückenwind verleihen dürfte.

Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass Silber vor einer strukturellen Neubewertung steht. „Sollte sich die Gold-Silber-Ratio wieder in Richtung ihres historischen Durchschnitts bewegen, wäre ein Silberpreis von rund 52 US-Dollar pro Unze gerechtfertigt“, sagt Beil. „Ein Silberanteil im Depot ist also durchaus eine überlegenswerte Option.“

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