J.P. Morgan AM: Anleiherenditen und Aktien auf Augenhöhe

In den letzten eineinhalb Jahrzehnten waren Aktien für ertragsorientierte Portfolios essenziell: Die nach der Finanzkrise 2008 einsetzende Niedrigzinspolitik war der Startschuss für eine weltweite Aktienrallye, die erst in der jüngsten Vergangenheit abrupt endete. Insbesondere US-Aktien sind zuletzt stark zurückgegangen, während sich europäische Aktien seit Jahren erstmals wieder größerer Beliebtheit erfreuen. Mit dem einsetzenden Zinserhöhungszyklus seit Juli 2022 stiegen vor allem aber auch die Renditen von Anleihen. Seit einigen Monaten liegen diese nun nahezu gleichauf mit Aktienrenditen – könnten sie in absehbarer Zeit vielleicht sogar die Oberhand gewinnen, was den Ertrag betrifft?

Aus Sicht von Jakob Tanzmeister, Investment-Spezialist in der Multi-Asset-Solutions-Gruppe von J.P. Morgan Asset Management, ist es keine Frage des „entweder oder“, sondern vielmehr des „sowohl als auch“: „Im Portfoliokontext wird es in den nächsten Jahren wichtiger werden, die gestiegene Volatilität an den Aktienmärkten abzufedern. Wie sich zeigt, haben die Maßnahmen der neuen US-Regierung besonders starken Einfluss auf die Aktienmärkte. Es kommt daher sehr viel mehr darauf an, dass ein Teil im Portfolio als ‚Puffer‘ für das Gesamt-Portfolio fungiert. Anleihen können diese Rolle nun wieder sehr gut erfüllen“, erklärt Tanzmeister. Mit einem flexibel investierenden Multi-Asset-Income-Portfolio sind Anlegerinnen und Anleger laut Jakob Tanzmeister gut gewappnet, um der gestiegenen Unsicherheit und auch der Dynamik an den Märkten zu begegnen.

Attraktivität von Anleihen zuletzt stark gestiegen

Es ist lange her, dass die Anleiherenditen (gemessen an der Rendite globaler BBB-Schuldtitel) für längere Zeit auf Augenhöhe mit Aktien (gemessen an der Gewinnrendite der Aktien aus Industrienationen) lagen. In den Jahren 2008 und 2009 sorgte die Finanzkrise für Turbulenzen an den Kapitalmärkten und in der Folge begann die Phase der Zinssenkungen bis hin zum Null- und Negativzins. Die Schere zwischen Anleihen und Aktien blieb lange weit geöffnet – erst seit Ende des Jahres 2022 haben sich die Renditen wieder angenähert. So liegen die Anleihen- relativ nah an den Gewinnrenditen von Aktien. Während die Aktienmärkte jedoch bis Anfang 2025 weiterhin gut liefen, könnte sich im Zuge der restriktiven Handelspolitik der USA das Blatt nun weiter wenden, so dass Anleihen zeitweise gegenüber Aktien sogar die Oberhand gewinnen könnten. Dies war zuletzt im Jahr 2018 der Fall. 

„Im Regelfall sollten Aktien höhere Renditen als Anleihen liefern, da sie mit mehr Risiko verbunden sind. Das Annähern der Renditen von Anleihen und Aktien zeigt, dass Anleihen inzwischen wieder deutlich an Attraktivität gegenüber Aktien gewonnen haben und besser als Diversifikator im Portfolio dienen können“, führt Jakob Tanzmeister aus. Die weitere Entwicklung des Verhältnisses von Anleihe- zu Aktienrenditen dürfte aus seiner Sicht von vielen verschiedenen Faktoren abhängen, wie etwa weitere Maßnahmen der US-Handelspolitik. Ein verstärktes Umschichten von Aktien in Anleihen könnte die Rendite von Anleihen wiederum drücken. „Das aktive Management unterschiedlicher Asset-Klassen wird unerlässlich bleiben, um mit den Entwicklungen in der Politik und an den Märkten Schritt zu halten“, betont Tanzmeister.

Income-Portfolio: US-Hochzinsanleihen und Covered Calls präferiert

Das Portfoliomanagement des JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund (ISIN LU0395794307) hat in den letzten Wochen die Aktienquote etwas reduziert, dennoch bleiben Aktien mit 44 Prozent Gesamtallokation im historischen Kontext leicht übergewichtet. Anleihen machen 46 Prozent des Income-Portfolios aus. Dabei kamen zuletzt vor allem Nicht-Staatsanleihen der Gesamtperformance zugute, insbesondere die Position in US-Hochzinsanleihen. „Angesichts solider Bilanzen sehen wir stabile fundamentale Rahmenbedingungen bei US High Yield. Gleichzeitig bieten überdurchschnittliche Renditen weiterhin attraktive Ertragschancen. Auch die Erträge aus unserer Allokation in Nicht-Staatsanleihen mit Investment Grade waren positiv“, erklärt Tanzmeister.

In Bezug auf die Duration blieb das Portfoliomanagement-Team des Global Income Fund neutral bis leicht untergewichtet und erwartet, dass die Renditen kurzfristig seitwärts tendieren dürften. Aufgrund der ausgeprägten Asymmetrie dank der höheren Ausgangsrenditen bieten Anleihen derzeit einen effektiven Rezessionsschutz. Kleinere Allokationen in Schwellenländeranleihen, Non-Agency-Verbriefungen und Hybridanleihen leisteten leicht positive Beiträge. Im Aktienbereich wirkt sich beim Global Income Fund der Fokus auf Dividendentitel vorteilhaft aus. Zudem nutzt der Global Income Fund „Covered Calls“, um Volatilitätsprämien als eine weitere Renditequelle zu vereinnahmen.

Mit seiner flexiblen Multi-Asset-Strategie hat der Global Income Fund seit seiner Auflegung im Dezember 2008 eine laufende Portfoliorendite erzielen können, die Aktien und traditionelle Anleihen übertreffen konnte, während er weniger volatil als ein traditionelles 60/40-Portfolio ist. Auch dieses Quartal konnte eine attraktive Ausschüttung erzielt werden: Die aktuelle Ausschüttungshöhe beträgt 1,42 EUR pro Anteil. Dies entspricht einer annualisierten Ausschüttung von 5,14% (Anteilklasse A (div) – EUR, Stand Mai 2025, nicht garantiert).

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