Die demografische Entwicklung sorgt für Herausforderungen in der Anlagepolitik von Pensionskassen und Versorgungswerken. „Statt Geld einzusammeln und zu verwalten, stehen bei vielen jetzt erstmals höhere Auszahlungen an Kunden an“, sagt Sebastian Bergmann, Geschäftsführer der EDS. „Das verändert vor allem den Bedarf bei der Laufzeitenplanung.“
Die jetzt in Rente gehende Generation hat über viele Jahre im aktiven Berufsleben Geld angesammelt, das von Pensionskassen oder Lebensversicherern verwaltet wurde. Schon immer wurden dort die Auszahlungsverpflichtungen entsprechend in der Asset-Allokation hinterlegt, sodass immer ausreichend Cash verfügbar war. „Letztlich wurden hier Portfolios aufgebaut, die einem Absolute-Return-Fonds entsprechen.“
Solange mehr Kapital angesammelt wurde als Auszahlungen vorgenommen wurden, ließen sich Schwankungen durch ein gutes Risiko-Controlling beherrschen. Doch in Zeiten, in denen mehr ausgezahlt wird, muss die Volatilität noch weiter heruntergefahren werden. „Das geschah zu einem gewissen Teil über Staatsanleihen, mit denen sich Durationen gut abbilden ließen“, so Bergmann. „Auch die Liquidität blieb so immer gewahrt – auf Kosten der Rendite.“ Interessante, renditeträchtigere Investments sind bei manchen Kassen nur noch in sehr begrenztem Umfang möglich.
Das betrifft auch Infrastrukturprojekte. „Bei einem sehr langen Planungshorizont ist es natürlich möglich, 100 Millionen Euro in einen Fonds mit fester Laufzeit zu stecken“, so Bergmann. „Oder auch Direktinvestments in Solar- oder Windanlagen vorzunehmen.“ Das Problem: Diese Fonds oder Direktinvestments weisen in der Regel feste Laufzeiten auf und bieten wenig Chancen, das gebundene Geld vorzeitig abzurufen.
„Das Investment in Infrastrukturkredite ist da eine gute Alternative“, sagt Bergmann. „Und genau hier lässt sich mit intelligenten Lösungen auch eine gute Laufzeitmischung erreichen.“ So geben derzeit Banken Teile ihrer Infrastrukturkredite auf den Sekundärmarkt, um Platz für neues Geschäft zu schaffen. „Diese Kredite sind sehr klar nach Laufzeit, Rendite und Bonität zu bewerten“, sagt Bergmann. „Im Idealfall lassen sie sich auf einer Plattform so kombinieren, dass ein individuell auf die Pensionskasse oder einen anderen Institutionellen abgestimmtes Portfolio bereitsteht.“
Ein solches Portfolio deckt mit einem optimalen Laufzeitenmix die Auszahlungsverpflichtungen und bietet zudem während der Laufzeit verlässliche Cash-Flows. Das ist besonders wichtig im Bereich der illiquiden Anlagen wie etwa Infrastruktur. „Hier sind Erträge über Jahre sicher planbar und damit auch die Ausschüttungen an die Kasse“, so Bergmann. „Statt in einer Anlageklasse rollierend anzulegen, lassen sich in einem individuell gebauten Portfolio gleich Auszahlungsnotwendigkeiten und Laufzeiten kombinieren.“