aream: Das willkommene Ende der Schnäppchenjagd am Strommarkt

In den vergangenen Wochen gab der Blick auf die Preise an der Strombörse mehrfach Anlass zur Verwunderung: Die Preise gingen mehrfach ins Negative und zwar so deutlich, dass sogar alle Kosten wie etwa die Netzentgelte mit abgedeckt waren. Heißt im Klartext: Wer in diesen Stunden Strom verbrauchte, bekam Geld dafür. Stromverbrauch als Geldquelle: interessant, skurril – und hoffentlich bald Geschichte.

Natürlich ließen sich jetzt alle Waschmaschinen auf Mittagstermine umprogrammieren oder bei einem Alert von der Strombörse möglichst viele, möglichst große Verbrauchsgeräte anschalten. Schließlich verdient die Waschmaschine auch Geld, wenn gerade keine Wäsche zu waschen ist. Oder die Fritteuse ohne Pommes, der Staubsauger ohne Dreck … ein Paradies für Schnäppchenjäger.

Nicht ganz, denn von diesen kuriosen Preisspitzen können nur wenige profitieren. Zum einen, weil der Zugang zu solchen flexiblen Stromtarifen für die meisten Haushalte und auch viele Gewerbekunden schlicht fehlt. Es braucht spezielle Verträge, digitale Zähler – und vor allem den Willen, sich intensiv damit zu beschäftigen, um zur richtigen Zeit den lukrativen Strom abzuzapfen.

Doch selbst wenn all das vorhanden wäre: Die wenigsten Menschen oder Unternehmen richten ihren Alltag nach den Strompreisen aus. Handwerksbetriebe können ihre Werkbänke nicht spontan anlaufen lassen, nur weil gerade der Strom gratis ist. Und kaum jemand möchte seinen Kaffee pünktlich um 14.35 Uhr trinken, weil genau dann die Strombörse ins Minus rutscht.

Und doch ist der Einkauf billigen Stroms durchaus ein Geschäftsmodell. Eines, das Speicherbetreiber für sich entdecken und weswegen gerade viele Speicher zugebaut werden. Hier handelt es sich um klassische Arbitrage oder einfacher gesagt: schlichten Zwischenhandel. Denn Speicherbesitzer können sich zu Zeiten mit Strom versorgen, an denen der Preis sehr niedrig ist, wenn Erneuerbare Energien viel liefern und aus Gründen der Netzstabilität der Strom ansonsten einfach weggeschmissen würde. Speicher fangen diesen Überschuss ein und geben ihn dann ab, wenn die Nachfrage steigt.

Das bedeutet bei ausreichendem Ausbau der Speicherkapazität ein Ende der negativen Strompreise. Und gleichzeitig damit eine Stabilisierung des Preises – auf dann niedrigerem Niveau. Es ist ein willkommenes Ende der Schnäppchenjagd und ein weiterer großer Schritt in eine von fossilen Brennstoffen unabhängige, preiswerte Energieversorgung mit höchster Versorgungssicherheit.

Mehr unter www.aream.de